Investmenttalk aus der Kaffeeküche Warten auf Draghis Wundertüte und die Rückkehr des Goldes

Die EZB steht kurz davor ihr Anleihekaufprogramm nochmals zu erhöhen. Relativ sicher ist, dass der Einlagenzinssatz nochmals heruntergenommen wird. Hier stellt sich die Frage: Ab welchem Zinssatz ist eine vermeintlich expansive Geldpolitik auf einmal kontraktiv, dreht sich also ins Gegenteil? Ein Problem für die Banken ist es, die Strafzinsen an Kunden weiterzugeben. Stößt die Geldpolitik der Zentralbank an ihre Grenzen? Ein „Game-Changer“ wäre, wenn die EZB auch andere Assets wie zum Beispiel Aktien kauft. Macht Draghi noch einmal die Wundertüte auf?
„Stocks for income, bonds for speculation“, lautet eine Schlagzeile dieses Sommers. Wer als Anleger ein regelmäßiges Einkommen haben möchte, sollte besser solide Aktien mit stabilen Dividenden kaufen. Anleihen sind dagegen zu einer reinen Spekulation geworden. Diese Zuspitzung bringt auch Gold als Anlageklasse wieder ins Spiel, das von niedrigen Zinsen und damit niedrigen Opportunitätskosten profitiert. Gold ist in Stressphasen historisch gesehen gut gelaufen. Es ist aber bei Weitem nicht der sichere Hafen für den es häufig gehalten wird. Mit Blick auf die Schwankungsbreite ist es eher vergleichbar mit einer Währung aus den Schwellenländern. Die Schwierigkeit bleibt eine seriöse Bewertung, da rationale Gründe in den Hintergrund treten, eher Konventionen und Gefühl den Preis bestimmen. Es bleibt eine spekulative Anlage.
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