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Investor von Goldman Sachs und Citigroup Deutsche Bank kritisierte Gehälter von Blankfein & Co.

Rund ein Drittel der Abstimmenden bei beiden Banken war gegen die Vergütungspraxis für Manager - ein starker Rückgang an Unterstützung, verglichen mit dem vorangegangenen Jahr. Das belegen Pflichtmitteilungen, die kurz nach den Hauptversammlungen eingereicht wurden.

Unklar blieb zunächst, welche Fondsmanager ihre Einstellung geändert hatten. Dokumente, die große Investoren bei der Aufsicht U.S. Securities and Exchange Commission einreichen und die deren Abstimmungsverhalten zeigen, werden erst Monate später veröffentlicht.

Jetzt zeigen diese Mitteilungen, von der Analysefirma Fund Votes für Bloomberg zusammengetragen, dass Investoren wie Deutsche Bank, Allianz und Schroder‘s die Vergütungspläne der US-Banken 2015 noch unterstützten aber in diesem Jahr ablehnten.

Lloyd Blankfein, Vorstandschef von Goldman Sachs, erhielt 2015 unterm Strich 33,1 Millionen Dollar. Das war die größte Summe unter den CEOs von US-Banken. Die nächsthöchsten vier Manager bei Goldman waren vergangenes Jahr in der Gruppe der 60 Bestbezahlten in den USA zu finden, wie aus dem Bloomberg Pay Index hervorgeht, der Aktien-Zuweisungen zum Fiskaljahresende bewertet.

Das 20,1-Millionen-Dollar-Paket von Citigroup-CEO- Mike Corbat entsprach laut Bloomberg-Index einem Anstieg von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Vertreter von Goldman Sachs, Citigroup, Schroder‘s und Deutscher Bank wollten auf Nachfrage von Bloomberg keinen Kommentar abgeben. Allianz stellte keinen Vertreter für eine sofortige Stellungnahme zur Verfügung.

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Bei Aktien, die von Morgan Stanley, Dimensional Fund Advisors, Charles Schwab und Dreyfus von Bank of New York Mellon verwaltet werden, wurde auf Goldmans Hauptversammlung das Votum in „Nein“ abgeändert. Wells Fargo & Co., AllianceBernstein Holding und Thornburg Investment Management stimmten gegen die Vergütungspläne bei Citigroup, zeigten die Daten von Fund Votes.

Beide Banken verhinderten noch schlimmere Abstimmungsergebnisse dank einiger Top-Aktionäre. Die meisten der allergrößten Anteilseigner bei beiden Banken - darunter Vanguard Group, BlackRock, State Street und Capital Group Companies - hatten sich hinter das Management gestellt.

State Street überdenke das eigene Abstimmungsverhalten, wenn es insgesamt eine geringe Unterstützung gibt, sagt Rakhi Kumar, Chefin für Corporate Governance in der Sparte Asset Management. „Ich denke, dass es wichtig ist, sich das noch mal anzugucken, weil es andere Investoren gibt, die sich Sorgen machen.“

Die Abstimmungen zu den Vergütungsplänen wurden im Rahmen der US-Finanzmarktreform Dodd-Frank eingeführt. Sie sind jedoch nicht bindend und können keine Veränderungen erzwingen.

Dennoch: Aufsichtsräte wollen in aller Regel unglückliche Investoren vermeiden und entschließen sich oft zu Anpassungen, um Anteilseigner zu besänftigten. Normalerweise ist das jedoch nicht notwendig: Unter den Unternehmen, die Bestandteil des S&P 500 Index sind, liegt die Zustimmungsquote für die Vergütungspläne der Manager im Durchschnitt bei 91 Prozent.

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