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Folgen der Corona-Krise Investoren werden bei Büroimmobilien vorsichtig

Bürohäuser am Kölner Rheinau-Hafen
Bürohäuser am Kölner Rheinau-Hafen: Immobilien in guter Lage sind weiterhin gefragt, sagen Investoren. | Foto: IMAGO / Jürgen Schwarz

Immobilien-Investoren in Europa ändern im Zuge der Corona-Krise ihre Strategie. Gefragt sind bei Bürogebäuden sogenannte Core-Immobilien, also in bevorzugter Lage mit bonitätsstarken Mietern. Das geht aus einer Umfrage von Union Investment unter 150 Immobilienunternehmen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien hervor. Demnach geben etwa die Hälfte (48 Prozent) an, bei entsprechenden Investitionen nun stärker auf krisenfeste Mieter mit langen Verträgen zu achten. Zudem meiden 46 Prozent der Umfrage-Teilnehmer Investments in weniger begehrter B- und C-Lage. Dabei setzen Investoren vor allem auf Sicherheit. Für knapp die Hälfte ist das der wichtigste Aspekt bei der Anlageentscheidung, 37 Prozent achten dagegen vor allem auf die Rendite.

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf den Büroimmobilienmarkt aus? Die gestiegene Bedeutung von Homeoffice sorgt bei Großinvestoren für Unsicherheit. Mehr als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer (56 Prozent) rechnet damit, dass die Nachfrage nach Büroflächen zurückgeht. Ein Einbruch sei aber nicht in Sicht, analysiert Union Investment: „Mögliche Flächenrückgaben werden aufgrund der noch bestehenden Mietverträge gestreut über die kommenden Jahre anfallen und dürften durch die steigende Zahl der Bürobeschäftigten kompensiert werden“, sagt Olaf Janßen, Leiter Immobilien-Research.

Das Arbeiten im Homeoffice als fester Baustein einer neuen Arbeitskultur bedeute zudem nicht, dass klassische Büroarbeitsplätze zwangsläufig zum Auslaufmodell werden. Der persönliche Austausch sei nicht vollständig durch Videokonferenzen zu ersetzen, so Janßen weiter.

Viele Großinvestoren sind weniger optimistisch: So rechnen 53 Prozent in den kommenden sechs Monaten mit einem Preisrückgang. Das könnte vor allem Objekte mit kurzen Mietverträgen treffen, analysiert Janßen. 44 Prozent der Immobilienunternehmen erwarten dagegen stabile Preise.

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Stimmung in Frankreich und Großbritannien erholt sich

Der von Union Investment erhobene Immobilien-Investitionsklimaindex zeichnet in den drei Ländern ein einheitliches Bild. In Frankreich ist das Stimmungsbarometer um 2,1 auf 60,2 Punkte gestiegen, in Großbritannien um 3,4 auf 61,7 Punkte. Bei der Erhebung vor sechs Monaten war das noch anders: In Frankreich war das Barometer zu diesem Zeitpunkt um 9,5 Punkte gefallen, in Großbritannien hatte es einen Rückgang von 6,1 Punkten gegeben. Nur in Deutschland, das seine Spitzenposition an Großbritannien abgetreten hat, ist der Index gegenüber der letzten Erhebung leicht gesunken, um 1,2 auf 61,4 Punkte.

Über die Umfrage:

Der europäische Immobilien-Investitionsklimaindex von Union Investment wird seit 2005 ermittelt, seit Frühjahr 2008 halbjährlich. Der Index berechnet sich aus den vier Teilindikatoren Marktstruktur, Rahmenbedingungen, Standortbedingungen und Erwartungen, die mit jeweils 25 Prozent gewichtet werden. Für die aktuelle Auswertung hat das Marktforschungsinstitut Ipsos von November 2020 bis Januar 2021 insgesamt 150 Immobilienunternehmen und institutionelle Immobilieninvestoren in Deutschland (n=59), Frankreich (n=51) und Großbritannien (n=40) befragt.

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