Warum bietet Blackrock keinen Gold-ETC an?

Wenicker: Wir haben einen in den USA im Angebot. Auch in Europa, beispielsweise in der Schweiz, ist ein physisch abgesicherter Gold-ETC erhältlich. In Deutschland ist er bislang allerdings noch nicht zum Vertrieb zugelassen. Wir sehen aber, dass es durchaus Nachfrage gibt.

Gibt es weitere sichere Häfen neben Gold, die ETF-Anleger anlaufen?

Wenicker: Ja, zum Beispiel ETFs auf deutsche oder US-Staatsanleihen. Allerdings werfen vor allem deutsche Staatsanleihe-ETFs kaum noch Rendite ab. Viele Investoren blicken daher auf Europas Peripherie, in Italien und Spanien gibt es noch 0,6 bis 0,7 Prozent Rendite bei einer Duration von um die sieben Jahre. Zudem hat die Nachfrage im Bereich der Emerging-Markets-Staatsanleihe-ETF angezogen, die aber auch risikobehafteter sind. Für unsere europäische iShares-Plattform war 2016 bislang vor allem ein Anleihejahr. Insgesamt hatten wir bis Mitte August Nettozuflüsse von etwa 22 Milliarden Dollar, 20 Milliarden Dollar sind in Anleihe-ETFs geflossen. 3 Milliarden Dollar gingen an das Rohstoff-Segment. Aus Aktien-ETF flossen per saldo rund eine Milliarde Dollar ab.

Was würden Sie privaten Anlegern als Einstiegsprodukt im Anleihemarkt empfehlen?

Wenicker: Wer sich breit diversifiziert aufstellen möchte, kann den global anlegenden iShares Global Government Bond ETF ins Auge fassen. Er weist zurzeit eine Effektivverzinsungvon etwa 0,6 Prozent auf.

Gibt es denn auch konservative ETF-Anlagen mit mehr Rendite?

Wenicker: Wir sehen zum Beispiel eine verstärkte Nachfrage im Aktienbereich bei den Smart-Beta-ETFs. Hier sind vor allem unsere Minimum-Volatility-ETFs gefragt. Diese investieren in Aktien mit geringerer Volatilität und ermöglichen so einen konservativen Zugang zur Aktienwelt. Wichtig ist aber nach wie vor, dass das Portfolio insgesamt breit aufgestellt und über mehrere Asset-Klassen gestreut ist.