ISM-Einkaufsmanagerindex „Ein ISM von unter 50 macht noch keine Rezession“
Der ISM Manufacturing Index oder deutsch ISM-Einkaufsmanagerindex, gilt als wichtigster Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den Vereinigten Staaten. Das Institute of Supply Management befragt dazu Einkäufer und Zulieferer aus 20 verschiedenen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes. Wenn der Index unter die Marke von 50 Zählern rutscht, gilt das vielen Marktbeobachtern als Zeichen, dass der US-Wirtschaft eine Rezession droht.
Ob diese Faustregel zutrifft, hat jetzt Sven Lehmann vom Bad Homburger Vermögensverwalter HQ Trust untersucht. Seine Erkenntnisse aus der Analyse aller 32 Fälle seit 1950, in denen der Index unter die Marke von 50 Zählern gerutscht ist, lautet: „Ein ISM von unter 50 macht noch keine Rezession.“ Denn: „Die Historie zeigt, dass es nur 6 von 32 Fällen (19 Prozent) zu einer Rezession kam, wenn der ISM unter 50 gefallen ist. Sechs Mal traf das zu“, so der Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend (ISIN: LU1499563440) weiter. „In 22 von 32 Fällen folgte keine Rezession, in den übrigen vier Fällen befand sich die US-Wirtschaft bereits in der Rezession.“
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Mit Blick auf die Performance des Dow Jones in den nachfolgenden sechs Monaten zeigen sich allerdings Unterschiede: „Im Schnitt gewann der Dow Jones in den sechs Monaten nachdem der ISM unter die Marke von 50 gerutscht ist, 5,3 Prozent hinzu.“ Lehmann erklärt: „Kam es zu keiner Rezession legte der Index im Mittel 7,8 Prozent zu.“ Und weiter: „Waren die USA bereits in der Rezession waren es im Schnitt immerhin noch 1,8 Prozent Zuwachs. In den 19 Prozent der Fälle, in denen es zu einer Rezession kam, verlor der Index im Durchschnitt 1,2 Prozent.“