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Aktualisiert am 14.01.2009 - 15:52 Uhrin FondsLesedauer: 2 Minuten

Ist das Ihr Ernst, Herr Mobius ?

DAS INVESTMENT: Interessiert es Sie wirklich nicht, ob die Firmen, in die Sie investieren, die Umwelt verschmutzen, Kinder beschäftigen oder ihre Arbeitnehmer ausbeuten? Mark Mobius: Natürlich interessiert mich das. Die Aussage in Wagenhofers Film gibt einen falschen Eindruck von den Faktoren, die für mich und mein Team bei der Titelauswahl wichtig sind. Wir sind langfristige Investoren, darum ist es für uns sehr wichtig, alle Risikofaktoren einzubeziehen. Zu diesen Risiken zählen wir auch Probleme, die durch soziale Ungerechtigkeit, Umweltverschmutzung oder politische Unruhen entstehen. DAS INVESTMENT: Dennoch sagen Sie, dass Sie als Investor dafür nicht verantwortlich sind. Geld aber ist Macht. Wenn nicht Sie als Investor und damit Geldgeber, wer ist denn dann zuständig? Mobius: Was ich im Interview meinte, ist, dass zunächst einmal die jeweilige Regierung dafür verantwortlich ist sicherzustellen, dass Firmen bestimmte soziale, ökologische und politische Standards einhalten, nicht der Investor. Die Regierungen müssen die entsprechenden Gesetze und Regeln vorgeben. DAS INVESTMENT: Das hört sich nach einem Freibrief an. Mobius: So ist es aber nicht gemeint. Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst. Ich und mein Team diskutieren regelmäßig mit den Geschäftsführern, Regierungen und gesetzgebenden Organen der jeweiligen Länder, wenn wir Probleme bezüglich der Umwelt- und Sozialverträglichkeit sehen. Ist uns das Risiko zu hoch, investieren wir nicht. Ich arbeite seit 20 Jahren in den Schwellenländern und habe die Erfahrung gemacht, dass das mit den Investorengeldern angeschobene Wirtschaftswachstum durchaus helfen kann, Reformen in Gang zu bringen und für mehr Wohlstand zu sorgen. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Globalisierung viele Vorteile hat. DAS INVESTMENT: Laut Theorie sorgt der freie Dienstleistungs -, Waren- und Geldverkehr für mehr Wohlstand. In den Schwellenländern leben aber noch viele Menschen in Armut. Mobius: Keine Frage, es liegt noch ein weiter Weg vor uns. Dennoch haben bereits Millionen von Menschen von der Globalisierung profitiert. Zu nennen ist hier beispielsweise das starke Wachstum der Mittelschicht in Indien und China.

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