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Ist die Fed von allen guten Geistern verlassen?

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Darüber hinaus ist die Aussage kritisch zu hinterfragen, dass das „Drucken von Geld“ völlig wirkungslos sei. In Japan blieb die Geldpolitik viele Jahre wirkungslos, da die Kreditvergabe der Banken schrumpfte. Der Transmissionsmechanismus zwischen Geldpolitik und der Realwirtschaft durch den Kreditkanal war somit unterbrochen.

In den USA ist die Situation jedoch völlig anders: Die Bankkredite wachsen seit einigen Monaten wieder mit einer beschleunigten Dynamik. Auch die Geldmengenaggregate M1 und M2 zeigen eine anhaltend hohe Wachstumsdynamik. 

Auch wurde die Geldpolitik in Japan vor allem im späteren Verlauf der Krise wirkungslos, da sich Deflationserwartungen fest etabliert hatten. Im Gegensatz dazu bewegen sich derzeit in den USA die Inflationserwartungen auf einem hohen Niveau.

Eigentlich stehen damit die Inflationsfrühwarnampeln in den USA auf rot. Aufgrund der hohen Unsicherheit vor den US-Präsidentschaftswahlen und im Vorfeld des „fiskalischen Kliffs“ droht sicherlich zunächst noch keine Inflationsbeschleunigung. Auch bei einer Rezession im Jahr 2013 infolge einer fehlenden politischen Einigung zur Umschiffung des fiskalischen Kliffs würden die Inflationsfrühwarnampeln sehr schnell wieder auf grün umschalten. Sollte es jedoch wie erwartet nur einen moderat negativen Impuls für die Wirtschaft aus Steuererhöhungen und Abgabenkürzungen kommen, könnte im Jahresverlauf 2013 eine signifikante Inflationsbeschleunigung eintreten.