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Steigende Preise Inflation: „Der Krieg ist nur ein Beschleuniger, nicht die Ursache“

Eine Frau steht vor einem Gewürzregal im Supermarkt
Eine Frau steht vor einem Gewürzregal im Supermarkt: „Das Gespenst der Inflation könnte schnell gebannt sein, die Preise sinken und damit auch die Notenbanken in die Lage versetzt werden, die Zinsen zu senken“, so Uwe Zimmer. | Foto: Imago Images / Levine-Roberts

Anders als von vielen argumentiert, ist die heutige Inflation nicht eine Folge des Ukraine-Krieges. Natürlich stiegen da die Energiepreise drastisch, auch wurden Lieferketten unterbrochen, Nachfrager und Anbieter fielen weg. Doch ist der Krieg nur ein Beschleuniger, nicht die Ursache.

Bereits vorher, vor allem dann in der Pandemie-Phase, wurden alle Probleme mit Geld zugedeckt. Neuem Geld, frischem Geld, in den USA unter Trump wie in Europa und Asien. Geld wurde in rauen Mengen gedruckt, die Geldmenge weitere sich enorm aus. Das alleine hätte schon zu einer Inflation führen können.

Steigende Geldmenge trifft auf ein verknapptes Angebot – die klassische Mixtur für eine Inflation

Doch zusätzlich zur Geldmengenexplosion gab es auch eine Verknappung des Angebots. Lieferketten brachen durch Pandemie-Beschränkungen zusammen, Waren- und Personenaustausch weltweit kamen fast zum Erliegen. Eine stark steigende Geldmenge traf also auf ein verknapptes Angebot – die klassische Mixtur für eine Inflation. Die Reaktion der Notenbanken ließ auch nicht allzu lange auf sich warten: schnell wurden die Zinsen angehoben, was aus den Lieferengpässen auch noch Investitionsengpässe machte.

 

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Mittlerweile sind die Lieferketten wieder in Gang gekommen, es wird wieder produziert, versendet und verkauft. Der Ukraine-Krieg hat dafür gesorgt, dass fossile Brennstoffe noch stärker unter Druck geraten sind und wo möglich durch Strom aus erneuerbaren Quellen ersetzt werden. Die Energiepreise sind wieder auf dem Vorkriegs-Niveau angelangt und pushen die Inflation nicht weiter.

Insofern könnte das Gespenst der Inflation schnell gebannt sein, die Preise sinken und damit auch die Notenbanken in die Lage versetzt werden, die Zinsen zu senken. Dieses Szenario hätte für die Märkte eine echte Schubwirkung. Nicht nur, weil sinkende Zinsen gut sind, um Geschäfte anzukurbeln. Auch, weil es dann den Druck von den Anleihen nähme und damit auch aus den Bankbilanzen. Eine Bankenkrise, die eine neue Finanzkrise und damit eine Rezession auszulösen vermöchte, wäre gebannt. Die Märkte würden jubeln.

Über den Autor: 

Uwe Zimmer ist Geschäftsführer der Z-Invest in Köln.

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