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Ist Digitalisierung Fluch oder Segen für Makler? MLP-Vorstand „Wir werden alle ein bisschen Fintech sein müssen“

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"Verkauf von komplexen Versicherungsprodukten kein App-Geschäft"

Den Vorstand Informationstechnik bei der Charta Börse für Versicherungen Michael Franke hat vor allem die „spektakuläre Geschwindigkeit“, mit der Fintechs auf dem Markt aufgekommen sind überrascht. Dies sei wohl unter anderem der Tatsache geschuldet gewesen, dass viele Kunden anfangs getäuscht wurden, sagt er. So sei vielen von ihnen nicht klar gewesen, dass sie durch das Herunterladen einer Versicherungs-App ihrem bisherigen Makler die Vollmacht entzogen und diese dem Fintech übertragen hätten.

Die klassischen Makler unterdessen haben laut Franke keinen Grund zur Sorge. „Der Verkauf von komplexen Versicherungsprodukten ist kein Geschäft, das einfach mittels einer App erledigt werden kann“. Bei einfachen Produkten wie der KfZ-Haftpflichtversicherung mag der Online-Abschluss laut Franke zwar Sinn machen, bei komplexen Produkten zur Altersvorsorge hingegen sei nach wie vor persönliche Beratung gefragt.

„Es macht keinen Sinn, jeden Makler zum Fintech zu machen“

Dem Vorschlag des MLP-Vorstands Bauer widerspricht Franke aber. „Es macht keinen Sinn, jeden Makler zum Fintech zu machen“, sagt er. Stattdessen sollten sich die Makler auf ihr Alleinstellungsmerkmal – die persönliche Beratung und den qualitativ hochwertigen Service – besinnen und diesen weiter ausbauen.

Dass Makler mit gutem Service gegenüber der Insurtech-Konkurrenz punkten können, findet auch der Vorstand der Haftpflichtkasse Darmstadt Roland Roider. „Der Kunde schließt eine Versicherung nicht ab, um Prämien zu zahlen, sondern damit sein Schaden im Fall der Fälle gut und schnell geregelt wird“. Da habe der persönliche Beratung einer App einiges voraus.

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