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"It’s the earnings, Dummkopf!" Barings' Multi-Asset-Experte: Das kommt nach der Zinswende

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Ein schwacher Euro, die geldpolitische Lockerung, eine Ausweitung der Geldmenge, ein niedriger Ölpreis und ein zunehmend zuversichtlicher Verbraucher unterstützen das Wirtschaftswachstum. Die Herausforderung wird allerdings darin bestehen, die Wirtschaft neu auszurichten, weg vom exportgetriebenen Modell zu distanzieren und mit stärkerer Verbraucher-Orientierung. Mit Blick auf den nach heutigem Stand rückläufigen Welthandel dürfte dieser Punkt an Bedeutung gewinnen. Aufgrund des angemessenen Bewertungsniveaus bleiben wir vorerst investiert und zuversichtlich. Von Japan sind wir nach wie vor überzeugt Die Wirtschaft Großbritanniens wächst ebenfalls und überzeugt uns im Vergleich zu anderen Industrieländern am stärksten. Die Kernaussagen im Rahmen des letzten  Haushaltsplans beinhalten eine etwas vorsichtigere Implementierung von Sparmaßnahmen und eine klare Tendenz in Richtung eines unternehmensfreundlicheren Umfelds. Demzufolge behalten wir unser Interesse an binnenwirtschaftlich ausgerichteten kleinen und mittelgroßen Unternehmen bei und gehen davon aus, dass das britische Pfund in Zukunft aufwerten wird. Von Japan sind wir nach wie vor überzeugt. Zwar fielen die jüngsten Daten durchwachsen aus und die Lohnentwicklung kommt nicht richtig in Schwung, jedoch nimmt das Wachstum der Unternehmenserträge weiter zu und übertrifft dabei sogar die allgemeine Markterwartung. Ein schwacher Yen und ein niedrigerer Ölpreis dürften dafür sorgen, dass dieser Trend auch zukünftig anhalten wird. Wir glauben weiterhin an diese Assetklasse, falls das Bewertungsniveau angemessen bleibt. Schwellenländer lassen sich nur schwer einschätzen. Die Schwäche am Rohstoffmarkt verheißt für die Produzenten nichts Gutes und auch die schwache Binnennachfrage sowie die schlechtere Entwicklung des Welthandels sind für Verbraucher in Schwellenländern nicht von Vorteil. Darüber hinaus sind globale Investoren aufgrund der jüngsten Verwerfungen am chinesischen Aktienmarkt und der darauf folgenden Interventionen seitens der Regierung verunsichert.

Schwellenmärkte geraten nach der Fed-Leitzinserhöhung zunehmend unter Druck
Im Zuge der Annäherung der US-Notenbank Federal Reserve an eine Zinserhöhung dürften Schwellenmärkte zunehmend unter Druck geraten. Wir halten uns zurück und warten auf eine überzeugende Einstiegschance, bevor wir eine größere Position aufbauen. Dazu wird es vermutlich kommen, sobald sich die Märkte auf den neuen Zinszyklus eingestellt haben. Insgesamt behalten wir eine neutrale Haltung gegenüber Aktien bei. Das Ertragswachstum in den USA ist unsicher. Wir sind wegen der geringen Marktbreite besorgt, wobei wir uns im Klaren sind über das sich verschlechternde Umfeld für den Welthandel, mit konkretem Bezug zu Problemen in bestimmten Schwellenländern. An unseren umfangreichen Positionen in europäischen und japanischen Aktien halten wir indes fest, da wir in diesen Regionen von dem Erholungstrend bei den Unternehmensgewinnen sowie von den günstigen Aktienbewertungen überzeugt sind. Beide Assetklassen wurden von uns als „bevorzugt“ eingestuft. Viele der Anlagechancen im festverzinslichen Segment konnten uns nicht überzeugen, wir schätzen jedoch den Immobiliensektor in Großbritannien und in der Eurozone als wettbewerbsfähige Anlageklasse ein.

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