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Rating: 18 von 23 bAV-Anbietern mit „exzellenter“ Kompetenz

Das Beratungsunternehmen Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat sein diesjähriges Kompetenz-Rating für die betriebliche Altersvorsorge (bAV) veröffentlicht. 2024 wurden insgesamt 23 Versicherungsgesellschaften auf bis zu 87 Kriterien hin untersucht. Es ist die achte Auflage der Untersuchung.
Wenige Informationen zur Methodik
Die Analyse basiert nach Angaben der Autoren auf einem Benchmarkverfahren und nicht öffentlichen, sensiblen Daten, die direkt von den teilnehmenden Gesellschaften an das IVFP geliefert werden. Die Gesamtnote setzt aus vier Teilbereichsnoten zusammen. Dabei werden die Kategorien Beratung und Haftung mit jeweils 30 Prozent sowie Service und Verwaltung mit einer Gewichtung von jeweils 20 Prozent berücksichtigt. Weitere Details zur Methodik können hier nachgelesen werden.
Mittlerweile fast alle Gesellschaften „Exzellent“
Im ersten Rating 2010 vergab das IVFP nach eigenen Angaben fünfmal die Bestbewertung – was einer Quote von circa 20 Prozent der Teilnehmer entsprach. Im Jahr 2024 hat sich die Anzahl auf 18 erhöht und entspricht einer Quote von knapp 80 Prozent. Thomas Dommermuth, Gesellschafter und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des IVFP, spricht von „beeindruckenden Ergebnissen“.
Die Analysten vergaben 18 Mal die Höchstwertung „Exzellent“. Verbessern konnte sich dabei im Vergleich zum vergangenen Rating vor zwei Jahren die Continentale. Ein „Sehr Gut“ gab es erneut für die Neue Leben und neuerdings den Volkswohl Bund. Nur drei Anbieter schnitten schlechter und erhielten keine Auszeichnung.
- Allianz
- Alte Leipziger
- Axa
- Bayern-Versicherung
- Canada Life
- Continentale
- Dialog
- die Bayerische
- Ergo Vorsorge
- Generali Deutschland
- HDI
- LV 1871
- Signal Iduna
- Stuttgarter
- Swiss Life
- Württembergische
- WWK
- Zurich Deutscher Herold
Intransparente Ergebnisdarstellung
Wie üblich erweist sich das IVFP in Sachen Ergebnisdarstellung trotz gegenteiliger eigener Darstellung als wenig transparent und objektiv. Dargestellt werden nur die Unternehmen, die im Gesamtergebnis die beiden besten von sieben Noten erhalten. Das IVFP erklärt dazu: „Dadurch soll einer negativen Berichterstattung über Anbieter entgegengewirkt werden, deren Strukturen sich beispielsweise noch im Aufbau befinden, die sich aber dennoch bereiterklärt haben, am Rating teilzunehmen. Folglich ist ein schlechteres Ratingergebnis nicht damit gleichzusetzen, dass der Versicherer ungenügend ist. Diese Philosophie führt regelmäßig dazu, dass Gesellschaften auch deshalb an diesen (freiwilligen) IVFP-Ratings teilnehmen, um eine eigene Positionsbestimmung zu erhalten.“
Warum die reine Nennung der auch der beim aktuellen Kompetenz-Rating sehr wenigen Tarife, die beim IVFP überhaupt schlechter als „Sehr gut“ abschneiden, automatisch mit einer Negativdarstellung der Unternehmen gleichzusetzen sein soll, bleibt indes unklar.
Warum das IVFP kein Ranking will
Weiteres Manko: Durch den Umstand, dass die Versicherer innerhalb der Gesamtnoten nur alphabetisch sortiert werden und keine Angabe des Ergebnisses in Punkten erfolgt, gibt es zudem keine echte Rangfolge im Rating. Dies ist erfahrungsgemäß den eigenen Vermarktungsabsichten der Untersucher geschuldet. Vom IVFP ausgezeichnete Versicherer können kostenpflichtige Siegel zu Marketing- und Vertriebszwecken erwerben. Das Unternehmen verwendet zudem eine besonders anbieterfreundliche Skalierung, indem es vor die sechs Schulnoten noch die Note „Exzellent“ setzt.
Als Begründung für die Verfahrensweise gibt das IVFP an: „Kompetenz kann nicht auf eine einzelne Stelle hinter dem Komma heruntergebrochen werden – teilweise würden Rangfolgen entstehen, bei denen sich Anbieter nur in Nuancen unterscheiden.“