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Warum fast alle bAV-Produkte im IVFP-Rating überzeugen

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) ist dank Sozialabgaben- und Steuerersparnis sowie durch zusätzliche Arbeitgeberzuschüsse das am höchsten geförderte Produkt, wenn es um den Aufbau einer kapitalgedeckten Altersversorgung geht. Im aktuellen „bAV-Direktversicherungrating 2024“ untersucht das Beratungsunternehmen Institut für Vorsorge und Finanzplanung zum 13. Mal den Markt der Direktversicherungsprodukte.
Das wurde untersucht
Im diesjährigen Rating wurden 75 Tarife von 40 Anbietern auf bis zu 87 Kriterien mit einem Benchmark-Ansatz untersucht. Die Einteilung der Tarife erfolgt dabei in die Kategorien „Klassik“, „Klassik Plus“, „Fondsgebunden mit Garantien“, „Comfort“ und „Indexpolicen“. In die Gesamtbewertung flossen vier Teilbereiche ein: Unternehmensqualität (35 Prozent Gewichtung), Rendite (30 Prozent), Flexibilität (25 Prozent) sowie Transparenz und Service (zehn Prozent).
Als Basis der Untersuchung werden von den Autoren öffentlich zugängliche Daten genannt. Die Ergebnisse werden mit den Auszeichnungen „Exzellent“, „Sehr Gut“ und „Gut“ bewertet. Einzelheiten dazu veröffentlicht das IVFP in seinen Informationen zum Ratingverfahren.
Intransparente Ergebnisdarstellung
Wie üblich erweist sich das IVFP in Sachen Ergebnisdarstellung trotz gegenteiliger eigener Darstellung als wenig transparent. Dargestellt werden nur die Unternehmen, die im Gesamtergebnis die beiden besten Noten erhalten. Lediglich in den Teilbereichen wird auch noch die Note „Gut“ ausgewiesen. Weiteres Manko: Durch den Umstand, dass die Versicherer innerhalb der Gesamtnoten nur alphabetisch sortiert werden und keine Angabe des Ergebnisses in Punkten erfolgt, gibt es zudem keine echte Rangfolge im Rating. Dies ist erfahrungsgemäß den eigenen Vermarktungsabsichten der Untersucher geschuldet. Vom IVFP ausgezeichnete Versicherer können kostenpflichtige Siegel zu Marketing- und Vertriebszwecken erwerben.
Keine Topergebnisse = negative Berichterstattung?
Das IVFP erklärt den Verzicht auf die Darstellung der nicht von ihr ausgezeichneten Unternehmen in der Vergangenheit so: „Dadurch soll einer negativen Berichterstattung über Anbieter entgegengewirkt werden, deren Strukturen sich beispielsweise noch im Aufbau befinden, die sich aber dennoch bereiterklärt haben, am Rating teilzunehmen. Folglich ist ein schlechteres Ratingergebnis nicht damit gleichzusetzen, dass der Versicherer ungenügend ist. Diese Philosophie führt regelmäßig dazu, dass Gesellschaften auch deshalb an diesen (freiwilligen) IVFP-Ratings teilnehmen, um eine eigene Positionsbestimmung zu erhalten.“
Warum die reine Nennung der zumal ganz wenigen Tarife, die tatsächlich beim IVFP schlechter als „Sehr gut“ abschneiden, mit einer Negativdarstellung der Unternehmen gleichzusetzen sein soll, bleibt indes unklar.
Kaum noch Klassik-Tarife
Die im Markt immer stärker zurückgedrängte Produktgruppe der Klassik-Tarife ist nur noch durch zwei mit „Sehr gut“ ausgezeichneten Produkten von der LV 1871 und der Nürnberger vertreten. Am häufigsten vertreten sind Fondsprodukte mit Garantie. Bei ihnen wird zumindest während der Ansparphase teilweise in Fondsanlagen investiert. Als Zusageart gilt die beitragsorientierte Leistungszusage. 14 Tarife schaffen in diesem Segment die beste Bewertung. Allianz und Alte Leipziger gelingt es, hier sogar jeweils zwei Auszeichnungen für das Standradprodukt und die nachhaltige Tarifvariante zu ergattern.
Nur 13 Tarife schlechter als „Sehr Gut“
Insgesamt erreichen 62 von 75 Offerten eine der beiden Spitzennoten im Rating. 34 Mal wurde die Topnote „Exzellent“ vergeben. Bei einem anbieterbezogenen Vergleich über die mit „Exzellent“ bewerteten Tarife schafft nur der Lebensversicherer des Marktführers Allianz die Platzierung in allen vier weiteren Produktgruppen. Dreimal gelang dies der Stuttgarter und der Württembergischen.
Hier gibt es eine Übersicht über die vom IVFP ausgezeichneten Produkte in den einzelnen Kategorien inklusive der Teilnoten in den vier Untersuchungsbereichen.