IVFP-Rating Leistungsabfall bei Unternehmensqualität der Lebensversicherer
Das Beratungsunternehmen Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat auch in diesem die Unternehmensqualität von Lebensversicherern in einem Benchmarkverfahren untersucht. Nach 87 Gesellschaften kamen dieses Jahr allerdings nur noch 78 Anbieter auf den Prüfstand. Das liegt auch an den Zusammenschlüssen und Neugründungen. So wird beispielsweise die Barmenia Lebensversicherung nicht mehr aufgeführt und der Ausweis auf die Gothaer Lebensversicherung begrenzt. Auch die Signal Iduna Lebensversicherung konnte laut IVFP durch ihre Neugründung noch nicht vollumfänglich Daten liefern.
So funktioniert die Methodik
Nach Angaben der Autoren wurden zur Bewertung insgesamt 24 unterschiedlich gewichtete Kriterien herangezogen. Sie stammen wie bei den letzten beiden Auflagen der Untersuchung aus den vier Bereichen Stabilität/Größe, Sicherheit, Ertragskraft/Gewinn und Markterfolg. Neben vergangenheitsbezogenen Kennzahlen und Quoten wurden mit „Bestandmix“ und „Trendanalyse“ auch zwei Kriterien abgefragt, die einen Blick in die Zukunft wagen, so das IVFP. Die Bewertung erfolgt je nach Kriterium über ein, drei oder fünf Jahre. 210 Punkte waren maximal zu erreichen.
Da die zugrundeliegenden Daten überwiegend aus Kennzahlen der Unternehmens- und Solvabilitätsberichte sowie SFCR-Berichte sowie Veröffentlichungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) bestehen, seien die Ergebnisse in ihrer Aussage eindeutig und wenig interpretierbar. Mehr Informationen zur Untersuchungsmethodik gibt es hier.
Keine Ergebnisse schlechter als „Gut“
In der Vergangenheit war das IVFP, trotz gegenteiliger eigener Darstellung, als wenig transparent und objektiv bei der Ergebnisdarstellung aufgefallen, da die nicht in den Top-Kategorien platzierten Versicherer nicht dargestellt wurden. Das Unternehmen verwendet zudem eine besonders anbieterfreundliche Skalierung, indem es vor die sechs bekannten Schulnoten noch die Note „Exzellent“ setzt. Doch beim aktuellen Rating gibt es eine positive Veränderung. Im Gegensatz zum Vorjahr werden jetzt auch die Gesellschaften aufgeführt, die mit „Gut“ bewertet wurden. Allerdings sind die auch bereits die schwächsten Ergebnisse im diesjährigen Rating. Andere Analysehäuser wie Morgen & Morgen kamen hier jüngst zu anderen Resultaten und sahen auch einige schwache Anbieter.
Warum das IVFP kein Ranking will
Durch den Umstand, dass die Versicherer innerhalb der Gesamtnoten nur alphabetisch sortiert werden und keine Angabe des Ergebnisses in Punkten erfolgt, gibt es allerdings weiterhin zudem keine echte Rangfolge im Rating. Dies ist erfahrungsgemäß den eigenen Vermarktungsabsichten der Untersucher geschuldet. Vom IVFP ausgezeichnete Versicherer können kostenpflichtige Siegel zu Marketing- und Vertriebszwecken erwerben. Ein Umstand, der beispielsweise von Verbraucherschützern wiederholt kritisiert wurde.
Hallo, Herr Kaiser!
Deutliche Verschlechterung des Gesamtergebnisses
Ausgehend von dem sehr hohen Niveau der Ergebnisse des Vorjahres ist dieses Jahr eine deutliche Verschlechterung festzustellen. Die Zahl der Gesellschaften mit der Bewertung „Exzellent“ sank von 24 auf 16. Lediglich der Volkswohl Bund schaffte es sich neu in der Top-Riege zu platzieren, neun Anbieter stiegen hingegen ab. 37 Mal vergaben die Analysten die Note „Sehr gut“ und 25-mal die Note „Gut“. Die komplette Ergebnisliste kann hier eingesehen werden.
Die Top-Anbieter sind:
- Allianz
- Axa,
- Canada Life
- Delta Direkt
- Deutsche Lebensversicherung
- Ergo Vorsorge
- Europa
- Hannoversche
- Inter
- LV 1871
- LVM
- NBeue leben
- R+V
- Swiss Life
- Volkswohl Bund
- Württembergische