IW-Forscher
Deutschland und die Familienfreundlichkeit
Aktualisiert am 05.03.2020 - 14:53 Uhr
Frau im Homeoffice: Wer regelmäßig mobil arbeitet, hat häufiger das Gefühl, auch außerhalb der Arbeitszeiten beruflich erreichbar sein zu müssen. Foto: Pixabay
Knapp neun von zehn Beschäftigten haben das Gefühl, dass sich ihre Arbeitszeiten gut mit familiären Verpflichtungen vereinbaren lassen. Allerdings bringt die gewonnene Flexibilität der Arbeitswelt auch neue Herausforderungen mit sich.
Seit den 1980er Jahren ist die Flexibilisierung der Arbeitszeit in der arbeitsmarktpolitischen Debatte von Politik und den Tarifparteien in den Vordergrund gerückt (zur historischen systematischen Einordung siehe Hüther, 2017). Gegenwärtig begünstigt die technologische Entwicklung insbesondere Arbeitsorganisationsformen, die sich durch große zeitliche Spielräume und wechselnde Arbeitsorte auszeichnen.
Kontrovers wird derzeit diskutiert, wie sich die zeitliche und räumliche Flexibilität von Arbeit für die Beschäftigten konkret auswirken. Einerseits wird die Gefahr gesundheitlicher Risiken betont, wenn sich die zeitliche Grenze zwischen Berufs- und Privatleben zunehmend...
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Seit den 1980er Jahren ist die Flexibilisierung der Arbeitszeit in der arbeitsmarktpolitischen Debatte von Politik und den Tarifparteien in den Vordergrund gerückt (zur historischen systematischen Einordung siehe Hüther, 2017). Gegenwärtig begünstigt die technologische Entwicklung insbesondere Arbeitsorganisationsformen, die sich durch große zeitliche Spielräume und wechselnde Arbeitsorte auszeichnen.
Kontrovers wird derzeit diskutiert, wie sich die zeitliche und räumliche Flexibilität von Arbeit für die Beschäftigten konkret auswirken. Einerseits wird die Gefahr gesundheitlicher Risiken betont, wenn sich die zeitliche Grenze zwischen Berufs- und Privatleben zunehmend auflöst, die Arbeit intensiviert und sich die Erreichbarkeit für berufliche Belange ausdehnt.
Andererseits werden Chancen für mehr Zeitsouveränität der Beschäftigten und damit Potenziale für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesehen. In der Diskussion spiegeln sich gegensätzliche Annahmen über die tatsächlichen Freiheitsgrade der Beschäftigten in der Arbeitsgestaltung und über ihre Fähigkeiten wider, ein geringeres Maß an zeitlichen Vorgaben durch eine selbstbestimmte Planung zu ersetzen.
Diese Ambivalenz von Flexibilität lässt sich am besten für Unternehmen und Beschäftigte untersuchen, die bereits heute in hohem Maß digitale Technologien anwenden sowie zeitlich und räumlich flexibel arbeiten.
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