IW-Forscher
Deutschland und die Familienfreundlichkeit
Aktualisiert am 05.03.2020 - 14:53 Uhr
Frau im Homeoffice: Wer regelmäßig mobil arbeitet, hat häufiger das Gefühl, auch außerhalb der Arbeitszeiten beruflich erreichbar sein zu müssen. Foto: Pixabay
Knapp neun von zehn Beschäftigten haben das Gefühl, dass sich ihre Arbeitszeiten gut mit familiären Verpflichtungen vereinbaren lassen. Allerdings bringt die gewonnene Flexibilität der Arbeitswelt auch neue Herausforderungen mit sich.
Unsere Analyse beleuchtet den Zusammenhang zwischen unternehmerischem Digitalisierungsgrad und der Familienfreundlichkeit von Unternehmen und analysiert, inwieweit eine familienfreundliche Unternehmenskultur die erlebten Vor- und Nachteile flexibler Arbeitsorganisationsformen für mobil arbeitende Beschäftigte beeinflusst.
Sie basiert auf Daten, die im Rahmen des „Unternehmensmonitors Familienfreundlichkeit 2019“ (Hammermann et al., 2019) erhoben wurden. Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Studienreihe untersucht seit 15 Jahren die Entwicklung und Bedeutung der betrieblichen Familienfreundlichkeit in der deutschen Wirtschaft (Kasten...
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Unsere Analyse beleuchtet den Zusammenhang zwischen unternehmerischem Digitalisierungsgrad und der Familienfreundlichkeit von Unternehmen und analysiert, inwieweit eine familienfreundliche Unternehmenskultur die erlebten Vor- und Nachteile flexibler Arbeitsorganisationsformen für mobil arbeitende Beschäftigte beeinflusst.
Sie basiert auf Daten, die im Rahmen des „Unternehmensmonitors Familienfreundlichkeit 2019“ (Hammermann et al., 2019) erhoben wurden. Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Studienreihe untersucht seit 15 Jahren die Entwicklung und Bedeutung der betrieblichen Familienfreundlichkeit in der deutschen Wirtschaft (Kasten 1).
Digitalisierungsgrad und familienfreundliche Unternehmenskultur
Im Folgenden wird eine einheitliche Definition für die Familienfreundlichkeit von Unternehmen verwendet. Der daraus abgeleitete Indikator kann jeweils (separat) aus den Befragungen der Beschäftigten und der Unternehmen ermittelt werden, um die unterschiedlichen Perspektiven deutlich zu machen. Demnach werden Unternehmen im Folgenden als ausgeprägt familienfreundlich bezeichnet,
- für die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Selbstverständlichkeit ist, und
- die gleiche Entwicklungs- und Aufstiegschancen für Beschäftigte mit und ohne familiäre(n) Verpflichtungen bieten, und
- deren Führungskräfte ihre Beschäftigten bestärken, familienfreundliche Maßnahmen in Anspruch zu nehmen, und
- deren Geschäftsleitung die Beschäftigten regelmäßig über ihre Bedürfnisse zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf befragt, oder
- deren Geschäftsleitung regelmäßig über das Angebot an familienfreundlichen Maßnahmen informiert, oder
- deren Beschäftigte und/oder ihre Interessenvertretung kontinuierlich in die Gestaltung des Angebots an familienfreundlichen Maßnahmen mit eingebunden sind (Hammermann et al., 2019, 11 f.)
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