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in HochzinsanleihenLesedauer: 3 Minuten

IW-Kurzbericht Wo es am meisten Wohnraum für 25 Prozent des Nettoeinkommens gibt

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Schaut man sich die 66 kreisfreien Großstädte mit mindestens 100.000 Einwohnern an, dann überraschen die Ergebnisse insofern, als sie mit dem einen oder anderen Vorurteil in Sachen Wohnungsmarkt aufräumen (Grafik): Wer 25 Prozent seines Nettoeinkommens für die Miete ausgibt, bekommt nicht in Berlin, München oder Frankfurt am Main die wenigsten Quadratmeter, sondern in Würzburg, Heidelberg, Freiburg und Trier.

Das Beispiel des Schlusslichts Trier verdeutlicht das Zusammenwirken von Einkommen und Mieten: In der Universitätsstadt leben relativ viele Studenten, die in der Regel über wenig Geld verfügen. Zugleich sind die Mieten verhältnismäßig hoch, sodass das Budget nur eine kleine Wohnung hergibt – heute sind sogar oft weniger Quadratmeter drin als vor sechs Jahren.

In Offenbach am Main zum Beispiel bekommen die Menschen heute für 25 Prozent ihres verfügbaren Einkommens nur noch 68 Quadratmeter – im Jahr 2010 waren es noch 75. In Frankfurt am Main, München und Hamburg – alle gelten als besonders teure Pflaster – ist die Wohnfläche dagegen sogar gestiegen.

Die Aufgaben der Politik

Angesichts dieser Befunde ist es wenig zielführend, wenn die Politik mit flächendeckenden Programmen in den Wohnungsmarkt eingreift. Stattdessen sind punktgenaue Lösungen gefragt, zum Beispiel eine höhere Bereitstellung von Bauland mit dem Fokus auf Nachverdichtung, also die Revitalisierung von Brachflächen oder Dachausbauten. Auch eine bessere Versorgung der ländlichen Kreise mit Ärzten, Breitband und anderer Infrastruktur kann helfen, die Kluft zwischen Stadt und Land zu verringern, sprich die Landflucht zu stoppen und so den Zuzug in die Städte zu bremsen.

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