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Aktualisiert am 17.03.2020 - 12:22 Uhrin MärkteLesedauer: 2 Minuten

IWF fordert Schuldenschnitt Athen braucht größeren Schuldenerlass als Gläubiger meinen

Die Schließung der Banken und die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen hätten zu einer „starken Belastung“ für das griechische Finanzsystem und die Wirtschaft geführt, was die Fähigkeit des Landes, seine Schulden zu bedienen, dramatisch verschlechtert habe, schreibt der IWF in der am Dienstag vorgelegten vorläufigen Analyse zur Tragfähigkeit der Schulden.

„Die griechischen Schulden können jetzt nur durch Maßnahmen zum Erlass von Verbindlichkeiten tragfähig gemacht werden, die weit über das hinausgehen, was Europa bislang zu erwägen bereit war“, schrieb der IWF. Der Studie voraus ging eine vergleichbare Analyse, die am 2. Juli - vor der Volksabstimmung in Griechenland, bei der die Sparvorschläge der Gläubiger abgelehnt wurden - veröffentlicht wurde.

Der IWF schätzt nunmehr, dass die Staatsverschuldung Griechenlands in den nächsten zwei Jahren mit nahe an 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ihren Höchstwert erreichen wird. In der Studie vom 2. Juli war der Fonds noch von rund 170 Prozent bis 2017 ausgegangen.

Weiter wies der IWF daraufhin, dass die Projektionen „erblichen Abwärtsrisiken“ unterliegen. Das lege nahe, dass es einen Bedarf an zusätzlichen außerordentlichen Finanzierungen durch die Euro-Mitgliedsländer geben könnte.

Nach Einschätzung des IWF gibt es verschiedene Optionen, um die griechische Verschuldung unter Kontrolle zu bringen. Ein Schuldennachlass durch längere Laufzeiten würde eine „sehr dramatische Verlängerung“ um etwa 30 Jahre für das Gesamtvolumen der europäischen Schulden, einschließlich neuer Hilfen, erfordern. Andere Optionen umfassen jährliche explizite Transfers zum griechischen Haushalt oder vorab starke Schuldenschnitte.

„Die Entscheidung zwischen den verschiedenen Optionen müssen Griechenland und seine europäischen Partner treffen“, schrieb der IWF.

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