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IWF und EZB uneinig Lagarde fordert Krypto-Regulierung – Draghi fühlt sich nicht zuständig

Draghi: "Nicht verantwortlich"

In einem kürzlich von der Europäischen Zentralbank veröffentlichten Video antwortet Mario Draghi auf die Frage, ob er selbst, wäre er ein junger Student, Bitcoin kaufen würden. Dies sollte sich jeder gut überlegen, antwortet der Notenbankchef. Der Wert beispielsweise des Euros sei stabil. Ein Euro sei am nächsten Tag immer noch einen Euro wert, wohingegen der Bitcoin starken Schwankungen unterlegen sei.

Zudem stehe hinter dem Euro die Europäische Zentralbank. Der Bitcoin habe keinen Garanten. Deshalb spricht Draghi dem gemeinhin als „Digitalwährung“ bezeichneten Bitcoin auch den Status einer Währung ab. Im Übrigen sei die Europäische Zentralbank nicht dafür verantwortlich, Bitcoin zu verbieten oder auch nur zu regulieren, bezieht Draghi in dem Video Position.

Lagarde: "Brauchen Überwachung"

Ganz anders sieht es Christine Lagarde. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds hält eine weltweite Regulierung der digitalen Einheiten aus dem Krypto-Universum für unausweichlich. Das sagte Lagarde am vergangenen Sonntag in einem Interview am Rande des World Government Summit in Dubai. „Das ist ganz klar ein Feld, in dem wir internationale Regulierung und anständige Überwachung brauchen”, so die IWF-Chefin.

Der IWF arbeite bereits daran, die Möglichkeiten zur Geldwäsche und Terror-Finanzierung mittels Digitalwährungen einzudämmen. Mehr als die einzelnen Währungen müsse eine zukünftige Regulierung jedoch bei den Personen ansetzen, so Lagarde. Es gelte zu überprüfen, wer Digitalwährungen wofür nutze und ob es Lizenzen und eine zuständige Aufsicht gebe – ein klares Plädoyer für ein staatliches oder behördliches Eingreifen von Lagarde.

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Weidmann: "Globale Regulierung nötig"

Aktuell bekommt Lagarde Unterstützung durch Jens Weidmann. Der Bundesbank-Präsident forderte in einer Rede zur Eröffnung eines Bundesbank-Symposiums am Mittwoch eine globale Regulierung für Kryptowährungen. Eine nationale oder auch eine europäische Regulierung könne nur begrenzt wirksam sein, zitiert Focus.de den Bundesbankchef.

Es sei zum einen wichtig, bestehende Geldwäschevorschriften durchzusetzen und sicherzustellen, dass Bitcoin nicht zur Terrorfinanzierung eingesetzt werde. Aber auch Risiken für die Finanzmarktstabilität solle man im Blick behalten – auch wenn diese derzeit noch begrenzt seien, so Weidmann.

Aktuelle Regulierungspläne

Weltweit versuchen sich derzeit bereits viele Länder daran, den Handel mit den dezentral angelegten Kryptowährungen zu beschränken oder ihm Regeln aufzuerlegen. So arbeitet Russland derzeit an einem Gesetzentwurf, der den Handel auf digitalen Handelsplätzen unter bestimmten Bedingungen verbieten möchte. China hat bereits im vergangenen Jahr den Handel über Kryptowährungsbörsen verboten und lotet derzeit Möglichkeiten aus, auch Umgehungsversuche seiner Bürger zu ahnden. Südkorea plant ebenfalls Maßnahmen, der Umfang ist allerdings noch unklar. Aus Katar wurde kürzlich bekannt, dass die Notenbank den Bitcoin-Handel gänzlich verbieten und Zuwiderhandlungen bestrafen möchte.

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