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Jahresausblick 2016 „Die Zentralbanken haben die Welt übernommen“

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Jenseits dieser Szenarien gibt es eine Reihe potenzieller unabhängiger externer Schocks, die das wirtschaftliche Umfeld das gesamte Jahr hindurch beeinflussen könnten:

• Chinesische Finanzkrise – Überkapazitäten/hohe Schuldenlast führen zu einem heftigen Finanzschock
• Signifikante Wachstumsverlangsamung der US-Wirtschaft – Wechsel im Konjunkturzyklus und/oder ein externer Auslöser
• Die Fed verleiht den Sorgen um die Finanzstabilität höheres Gewicht bei ihren geldpolitischen Entscheidungen
• Ölpreis-Schock infolge geopolitischer Ereignisse/eines kräftigen Einbruchs auf der Angebotsseite

Mit dem Start in das neue Jahr sollten wir nicht vergessen, dass wir es mit einer größeren wirtschaftlichen und politischen Unsicherheit zu tun haben, als in der Vergangenheit. Das kann das Verhalten der Märkte und ihre Tendenz, die Richtung zu wechseln, stark beeinflussen.

Was heißt das für Investoren?

Angesichts der beschriebenen wirtschaftlichen Szenarien, der zunehmenden Unsicherheit bezüglich dieser Themen und dem Bedürfnis der Anleger nach Ertrag, Einkommen und Stabilität in ihren Portfolios, erwarten wir, dass das Jahr 2016 einen aktiveren Ansatz beim Portfoliomanagement erfordert. Das dürfte eine Abkehr von passiven Investments hin zu einem stärker faktorbasierten und auf starker Überzeugung beruhenden Ansatz nahe legen.

Ein solcher aktiver Ansatz, gepaart mit Absolute-Return-Strategien, bietet eine Streuung, die allein mit traditionellen Anlageklassen nicht zu erreichen ist. Und das sollte sowohl zu einer besseren Sharpe Ratio als auch zu einem verbesserten Risiko-Ertrags-Verhältnis beitragen. Dazu kommt bei illiquideren Strategien, dass Investoren sicherstellen müssen, dass der Mangel an Liquidität mit ausreichend zusätzlichen Erträgen kompensiert wird.

2016 – Schwellenländer differenziert betrachten

Abschließend erwarten wir, dass die Inflation und das Wachstum weltweit positiv bleiben werden und dass die Geldpolitik so weitergehen wird, wie wir sie das vergangene Jahr hindurch gesehen haben. Sollten die Risiken einer starken Dollar-Aufwertung und negative externe Effekte, die auf die US-Wirtschaft wirken, den Spielraum für die Falken, also für weitere Zinserhöhungen, reduzieren, gehen wir davon aus, dass die Fed die Zinsen „graduell“ erhöhen wird.

Differenzierung wird das bestimmende Thema in den Emerging Markets (EM) sein. Dabei werden sich Gelegenheiten ergeben, wenn sich Chinas Wirtschaftswachstum weiter abschwächt, es das Land aber zugleich schafft, einen Finanzkollaps zu vermeiden.

Da es zunehmend schwieriger wird, die Schwellenländer als eine homogene Assetklasse zu kategorisieren, werden Investoren die EM-Allokation in ihren Portfolios diversifizieren müssen. Wir müssen zwischen einzelnen Ländern wie China, Indien, Brasilien und Indonesien unterscheiden, da sich jedes einzelne in einem anderen ökonomischen Umfeld befindet.

Niedrigere Liquidität wird ein sehr wichtiger Aspekt in den Investmentportfolios bleiben. Dies, zusammen mit langsamerem Wachstum, politischem Lärm und geopolitischen Risiken, dürfte dafür sorgen, dass wir es, da der Erholungszyklus in eine reifere Phase eintritt, weiter mit hohen Extremrisiken zu haben. Das erfordert ein aktives und dynamisches Denken bei den Investoren.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.