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Jahresausblick 2016 – eine Herausforderung für Anleger

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Asien

Asien ist groß und vielfältig. Zurzeit wird China mit Asien gleichgesetzt. Auch China steht inmitten eines großen Umbruchs. Wachstumsraten von knapp 10 Prozent sind Geschichte. China als ewig wachsender Exporteur und rohstofffressender Riese gehört auch der Vergangenheit an. Das hat mehrere Gründe: Der wichtigste ist wohl in der Umorientierung der chinesischen Politik zu suchen. Die Regierung verschiebt die Akzente auf eine Stärkung des Binnenmarktes und auf den heimischen Konsumenten. Der Dienstleistungsbereich expandiert rasant und die Digitalisierung lässt tausende von spannenden Start-ups aus dem Boden schießen. Eine neue und gute Entwicklung.

Verständlich war die Reaktion der Börsen im August, als die schwächeren Wachstumszahlen aus China bekannt wurden. Der Tenor war: China kauft nicht mehr so viele Güter im Ausland ein – besonders Deutschland sollte darunter leiden. Inzwischen zeigt die Realität, dass bisher die Effekte nicht so groß sind, wie befürchtet; auch wenn die deutsche Automobilindustrie deutliche Absatzrückgänge in China vermeldet.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die meisten Schwellenländer in den letzten zwei Jahren markante Rücksetzer in ihrer Entwicklung erfahren haben. Besonders ausgeprägt ist das in Russland und Brasilien der Fall. In Brasilien tobt eine Krise ausgelöst durch unsolide Fiskalpolitik, Inflation und Korruption – die die Gesellschaft, Wirtschaft und Währung heftig schädigen.

Indien dagegen versucht mit einer Regierung, die viel stärker wirtschaftsorientiert ist, die wichtigsten Probleme wie den Ausbau der Infrastruktur und der Bildungsmöglichkeiten zu bewältigen und scheint – trotz vielfältiger politischer Störfeuer – auf einem guten Weg zu einer neuen Identität zu sein. >> Die Anleihemärkte: Wertvolle Stabilisatoren