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Jahresausblick Pictet AM Gewinner 2018: Aktien und Emerging-Markets-Anleihen

Die Warnzeichen für Anleger nehmen zu – seien es politische Unwägbarkeiten, die zunehmende geldpolitische Straffung oder einfach die Tatsache, dass die Aktien-Hausse bereits sehr lange anhält. All diese Faktoren könnten die Märkte im kommenden Jahr auf Talfahrt schicken. Dies muss aber nicht sein. Tatsächlich spricht vieles für ein weiteres gutes Jahr für Aktien. Der Hauptgrund ist Wachstum. Wir gehen davon aus, dass die Weltwirtschaft 2018 kräftig zulegen wird – um 3,4 Prozent gegenüber 3,3 Prozent 2017. Das Wachstum dürfte 2018 breiter abgestützt sein als in den vergangenen Jahren und sich durch einen deutlichen Anstieg der Investitionen bei Staat und Unternehmen sowie soliden Konsumausgaben auszeichnen. Die Schwellenländer sollten sich besonders gut entwickeln. Sie profitieren von niedriger Inflation und anziehenden Rohstoffpreisen.

Aktien mögen nach dem langen Aufwärtstrend etwas teuer sein, insbesondere US-Werte, aber solange die Unternehmensgewinne im Aufwind sind, bleiben die Aussichten weiter positiv. Dem US-Aktienmarkt kommen die Dollar-Schwäche und die Steuerreformpläne von Präsident Donald Trump entgegen. Beides dürfte die Unternehmensgewinne weiter stärken und den strafferen geldpolitischen Kurs der Notenbank Fed abfedern. In anderen Regionen der Welt sind die Aktienaussichten sogar noch besser.

Europäische Aktien könnten US-Aktien übertreffen

Im Euroraum ist der Aktienhimmel besonders wolkenlos. Das Wirtschaftswachstum in der Region liegt bei 2,2 Prozent. Die Inflation rangiert unter dem Zielwert und die Europäische Zentralbank ist nicht bereit, sich von ihrer lockeren Geldpolitik zu verabschieden. Bislang haben es europäische Aktien nicht geschafft, die verbesserte Konjunktur in der Region vollständig einzupreisen – sobald sich das ändert, dürften sie sich besser als US-Aktien entwickeln.

Auch japanische Aktien profitieren von einer lockeren Zentralbankpolitik. Die Liquidität beflügelt das Wachstum. In den Schwellenländern wirkt sich ein schwächerer US-Dollar stützend auf die Aktienmärkte aus. Rohstoffproduzierende Länder erscheinen angesichts der erfreulichen Aussichten für Grundstoffpreise besonders attraktiv. Vor allem Russland dürfte von der Erholung der Rohölpreise profitieren. Russische Aktien überzeugen auch durch sehr günstige Bewertungen – die Titel werden nur mit dem Sechsfachen der für die nächsten zwölf Monate hochgerechneten Gewinne gehandelt. Hinzu kommen eine günstige Währung und eine expansive Zentralbank.

Ära des risikoarmen Geldverdienens mit Anleihen endgültig vorbei

Was für die Aktienmärkte gut ist, ist es für die Anleihemärkte, vor allem in den Industriestaaten, noch lange nicht. Die Zinsanhebungen durch die US-Notenbank – Pictet Asset Management rechnet für 2018 mit drei Zinsschritten – werden sicherlich einen negativen Einfluss auf US-amerikanische Staats- und Unternehmensanleihen haben, die für teuer gehalten werden. Seit Ende der weltweiten Finanzkrise lagen die Renditen von US-Anleihen bei etwa 60 Prozent der nominalen Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts in den USA. Dies lässt darauf schließen, dass die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen 2018 von aktuell rund 2,3 auf 3 Prozent anziehen dürften.

Nicht nur mit US-Staatsanleihen, sondern auch mit deutschen Bundesanleihen – auch wenn der Aufwärtsdruck der Renditen hier weniger stark ist – dürften die Anleger im nächsten Jahr wohl noch unter Verlusten leiden. Das letzte Mal war dies 2013 der Fall und davor 1999. Angesichts der Rückkehr der Inflation, einer Straffung der Geldpolitik und sehr hoher Bewertungen sind wir der Ansicht, dass die Ära des einfachen und risikoarmen Geldverdienens mit Anleihen vorbei ist. Allerdings ist das risikoreichere Segment der Hochzinsanleihen auch keine Lösung. Der Markt für Hochzinsanleihen wird meist als erster nervös, und in der Vergangenheit hat er in den späteren Phasen des Konjunkturzyklus typischerweise weniger gut abgeschnitten.

Besseres Renditepotenzial liefern die Emerging Markets. In den meisten dieser Volkswirtschaften findet eine inflationsfreie Konjunkturbelebung statt. Schwellenländerwährungen werden im Durchschnitt nach wie vor etwa 20 Prozent unter ihrem Marktwert gehandelt. Anleihen in Landeswährung dürften von der erwarteten allmählichen Abwertung des US-Dollar profitieren. Bei einer Abwertung von 10 Prozent ist davon auszugehen, dass die Renditen der Lokalwährungsanleihen um rund 11 Prozentpunkte zulegen werden.

Den vollständigen Jahresausblick finden Sie hier.

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