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Vermögensverwalter Albrecht, Kitta & Co. Jahresendrally trotz aller Risiken

Oliver Zastrow
Oliver Zastrow: Direktor beim Vermögensverwalter Albrecht, Kitta & Co. | Foto: Albrecht, Kitta & Co.

Der Dax knackt die 16.000-Punkte-Marke, doch das Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht. Zwar ist das Goldilocks-Szenario erst einmal vom Tisch, doch die bestehenden Risiken entpuppen sich bei näherer Betrachtung als weniger gefährlich als es auf den ersten Blick scheint. Das lässt sich durchdeklinieren.

Die wahrscheinlich größte Belastung für die Unternehmen und damit auch für die Aktienmärkte stellen sicherlich die gestörten Lieferketten dar. Diese hinterlassen vor allem in der Automobilindustrie Bremsspuren. Im Oktober wurden in Deutschland satte 35 Prozent weniger Pkw neu zugelassen als ein Jahr zuvor. Dennoch notiert ein Teil der Hersteller wie Daimler oder Ford immer höher. Volkswagen steht dagegen unter Druck, was offenbar auch am Machtkampf zwischen Vorstandschef Herbert Diess mit der mächtigen Betriebsratsvorsitzenden Daniela Cavallo liegt.

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Dass die Börsianer die fragilen Lieferketten weitgehend ignorieren, hat im Wesentlichen zwei Gründe. Erstens verbauen die Autokonzerne die knappen Halbleiter vor allem in den margenstarken Premiumfahrzeugen. Dadurch fallen die Umsatz- und vor allem die Gewinnbelastungen deutlich geringer aus als das zahlenmäßige Minus bei den Absatzzahlen.

Toilettenpapier-Effekt wiederholt sich

Zweitens sorgt nicht nur das zu geringe Angebot für die gestörten Lieferketten, sondern auch die unnötig hohe Nachfrage. Die Unternehmen stocken aus Gründen der Vorsicht ihre Vorräte auf – und zwar auf Mengen, die sie eigentlich gar nicht brauchen. Wir kennen das aus dem vergangenen Jahr als die Menschen schon fast panikartig Toilettenpapier gekauft und gehortet haben. Als sich dann alle ausreichend eingedeckt hatten und die übertrieben hohen Vorräte wieder abbauten, brach die Nachfrage schlagartig ein. Genau das könnte sich bei derzeit knappen Vorprodukten wie Chips wiederholen.

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