Er ist der bundesweite Top-Spezialist für die Absicherung von Feuerwehrleuten: Jan Harder – eine Geschichte über eine starke Persönlichkeit und ein erfolgreiches Geschäftsmodell.
Jan Harder weiß aus eigener Erfahrung im Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr Pölchow, was Kameraden als Absicherung brauchen.| Foto: Martin Börner
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Es passierte in Hannover: Die Interschutz ist die weltgrößte Leitmesse für die Feuerwehr und das Rettungswesen. Ein Feuerwehrmann aus Baden-Württemberg kommt an den Stand der FVK Feuerwehrservice. Im Gespräch beginnt er zu weinen. Bei einem Einsatz hatte er mit der Drehleiter einen Schaden verursacht – Kostenpunkt: 124.000 Euro, zahlbar binnen 14 Tagen.
Wenn das Ehrenamt zur Falle wird
Der Vorwurf: Der Betroffene sei ohne Einweiser in eine Engstelle gefahren und habe den Schaden damit grob fahrlässig verursacht. Seine Haftpflichtversicherung lehnte ab, weil Schäden durch ein hoheitliches Ehrenamt ausgeschlossen sind. Aber auch der kommunale Schadenausgleich verweigerte die Deckung. Eine Praxis, die angeblich weit verbreitet ist. Hinzu kommt: Gemeinden die wegen fehlender Haushaltsmittel Schäden selbst nicht denken können, müssen den Verursacher in Regress nehmen. Am Ende der Geschichte stand die Privatinsolvenz.
„Das sind die Momente, die zeigen, warum wir das hier machen", sagt FVK-Geschäftsführer Jan Harder in seinem Büro in Nienhagen in der Nähe von Rostock. An der Wand hängt das Logo seiner Firma: ein Leuchtturm. „Wir wollen Wegweiser sein für unsere Kunden. Und zwar nicht nur irgendein Versicherungsmakler von vielen.“
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Es passierte in Hannover: Die Interschutz ist die weltgrößte Leitmesse für die Feuerwehr und das Rettungswesen. Ein Feuerwehrmann aus Baden-Württemberg kommt an den Stand der FVK Feuerwehrservice. Im Gespräch beginnt er zu weinen. Bei einem Einsatz hatte er mit der Drehleiter einen Schaden verursacht – Kostenpunkt: 124.000 Euro, zahlbar binnen 14 Tagen.
Wenn das Ehrenamt zur Falle wird
Der Vorwurf: Der Betroffene sei ohne Einweiser in eine Engstelle gefahren und habe den Schaden damit grob fahrlässig verursacht. Seine Haftpflichtversicherung lehnte ab, weil Schäden durch ein hoheitliches Ehrenamt ausgeschlossen sind. Aber auch der kommunale Schadenausgleich verweigerte die Deckung. Eine Praxis, die angeblich weit verbreitet ist. Hinzu kommt: Gemeinden die wegen fehlender Haushaltsmittel Schäden selbst nicht denken können, müssen den Verursacher in Regress nehmen. Am Ende der Geschichte stand die Privatinsolvenz.
„Das sind die Momente, die zeigen, warum wir das hier machen", sagt FVK-Geschäftsführer Jan Harder in seinem Büro in Nienhagen in der Nähe von Rostock. An der Wand hängt das Logo seiner Firma: ein Leuchtturm. „Wir wollen Wegweiser sein für unsere Kunden. Und zwar nicht nur irgendein Versicherungsmakler von vielen.“
Aus dem Leben eines Feuerwehrmannes
Harder, herzlich und schroff, wie die Küste an der er lebt, hat sich den Status als außergewöhnlicher Makler längst verdient. Mit seinem Geschäftspartner Ronny Opitz und der Firma FVK-Feuerwehrservice hat er es zum bundesweit bekanntesten Spezialisten für die Absicherung von Feuerwehrleuten gebracht. Nicht nur, aber vor allem für diejenigen, die wie er ehrenamtlich Dienst tun. Seit fünf Jahren gehört Harder zur Freiwilligen Feuerwehr Pölchow, einer Gemeinde im Landkreis Rostock mit nicht mal 1000 Einwohnern.
Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr von Pölchow (v.l. Jan Harder, Ronny Opitz und Jens Auras). Foto: Martin Börner
Es sind weniger die Erfahrungen in der eigenen Gemeinde, wo der Brand einer Ballenpresse auf einem Feld im Sommer Harder am meisten ins Schwitzen brachte, als eine frühere Analyse zu Beginn seiner Selbstständigkeit, die den Handlungsbedarf für das Thema aufzeigten. So erlitten Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr im Jahr 2019 4.507 meldepflichtige Arbeitsunfälle und 384 Wegeunfälle im Jahr. Dabei kam es zu sechs Todesfällen.
Harder sagt: „90 Prozent der Gefahrenabwehr in Deutschland beruht auf dem Ehrenamt.1,3 Millionen freiwillige Feuerwehrleute stehen gerade mal 48.000 Berufsfeuerwehrleuten und 40.000 Werkfeuerwehrleuten gegenüber. Aber die Absicherung dieser Menschen ist erschreckend lückenhaft.“
Von der Familientragödie zum Versicherungsexperten
Dass Harder überhaupt in der Versicherungsbranche gelandet ist, hat auch mit einer Familientragödie zu tun. 2004 erkrankte sein Vater an Krebs. Der damalige Versicherungsvermittler hatte der Familie zwar eine Riester-Rente verkauft, aber keine Berufsunfähigkeitsversicherung. Die finanziellen Folgen prägten den jungen Jan. Er packte früh mit an, lernte auf eigenen Beinen zu stehen. Nach der zehnten Klasse absolvierte er eine Ausbildung zum Tief- und Straßenbauer, wurde so gut, dass man ihm anbot, Berufsschullehrer zu werden.
Das „habe ich abgelehnt, weil ich Kohle verdienen wollte“, schmunzelt er beim Dreier-Gespräch in seinem Büro. Der Wendepunkt kam, als seine Firma Insolvenz anmeldete. Über einen Bekannten kam er zur Axa, machte dort seine Ausbildung und verschiedene Weiterbildungen. „Ich kann gut mit Leuten reden und habe eine Überzeugungsgabe. Aber es ging mir immer darum, den Leuten die richtige Versicherung anzubieten“.
Heutiger Geschäftspartner mochte ihn zunächst nicht
Die Wege von Harder und seinem späteren Geschäftspartner Opitz kreuzten sich 2017 bei der Barmenia. Beide waren Ausschließlichkeitsvertreter. Harder findet die Geschichte dazu heute noch „phänomenal“, wie er sagt. Die Bezirksdirektion der Versicherung hatte einen dreimonatigen Verkaufswettbewerb ausgeschrieben.
Opitz, damals bereits etablierter Verkäufer, hatte die ersten beiden Monate gewonnen. Im dritten Monat kam Harder dazu, nach eigener Aussage besonders affin für die Leben-Sparte und das Thema Berufsunfähigkeit, überbot die Produktion um 50 Absatzeinheiten und sicherte sich die ausgelobte Unze Gold.
Einst Konkurrenten im Ausschließlichkeitsvertrieb, heute starke Partner: Ronny Opitz (l.) und Jan Harder. Foto: privat
Eigentlich war es untereinander üblich, sich seinen Erfolg zu gönnen. Doch der eher stoische Opitz, der aus früheren Seiten im Strukturvertrieb Konkurrenzdenken gewöhnt war, hatte erstmal einen Hals auf Harder. „Es kann doch nicht sein. dass da einer um die Ecke kommt, der Geschäft vorbereitet und mir einfach mal meinen Erfolg nimmt“, beschreibt er seine damaligen Gedanken in unvermindert sachlichem Tonfall, während Harder grinst und später sagt: „Wir haben dann irgendwann mal fünf Sätze gesprochen und dann war es auch in Ordnung.“
Die endgültige Wende der Beziehung der beide heute 37-jährigen Männer kam bei einem gemeinsamen Projekt zur betrieblichen Altersvorsorge. Ein Unternehmen mit vielen Mitarbeitern brauchte Beratung. „Das war nie mein Steckenpferd“, gibt Harder zu. Also fragte er Opitz, ob sie es gemeinsam mit einer 50 zu 50-Teilung machen wollten.
Bei den Beratungsgesprächen zeigte sich ihre perfekte Ergänzung: „Ronny hatte einen Hänger im Gespräch mit einem Mitarbeiter. Ich saß am Nebentisch und habe das Gespräch einfach weitergeführt, weil ich genau wusste, was er sagen wollte“, beschreibt Harder. die damalige Situation. Das Ergebnis: 100 Prozent Abschlussquote.