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Janet Yellen US-Geldpolitik wird nicht geändert

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Angst vor einer Inflation der Vermögenspreise

Schließlich nährt der Börsenboom der vergangenen zwei Jahre mehr und mehr die Angst vor einer Inflation der Vermögenspreise. Die Aussagen von Yellen vor dem Kongress und auch die jüngsten Äußerungen zur Zinspolitik von EZB-Präsident Draghi deuten darauf hin, dass die Sorge um die Entwicklung der Realwirtschaft die Angst vor neuen Blasen an den Finanzmärkten deutlich überlagert. Solange wir in der westlichen Welt eine chronische Wachstumsschwäche haben, werden sie also die Geldschleusen weit geöffnet lassen.

Für Anleger heißt das: Die Aktienkurse werden auf absehbare Zeit auf die Unterstützung der Notenbanken zählen können. Hinzu kommt, dass große Bevölkerungsteile im Westen mit Zinsanlagen alleine nicht ausreichend fürs Alter vorsorgen beziehungsweise von drastisch gesunkenen Zinseinnahmen nicht leben können.

Viele Menschen müssen deshalb mehr ins Risiko gehen und in reale Werte wie Aktien investieren, um ihren Lebensstandard einigermaßen zu halten. Dass die Aktienkurse nach der kürzlichen Delle wieder kräftig gestiegen sind zeigt, dass es noch genügend Optimisten gibt an den Börsen. Einiges spricht also dafür, dass für die Kurse das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist.

Die Schwellenländer-Krise, die Risiken in Chinas Schattenbankensystem und auch die Strukturprobleme der Euro-Zone werden zwischendurch für Unsicherheit und den ein oder anderen Dämpfer sorgen. Gestoppt wird der Aufwärtstrend an den Märkten dadurch aller Voraussicht nach vorerst noch nicht.

Aber wie alles im Leben hat auch das seinen Preis: Früher oder später wird die Luft aus den entstehenden Vermögenspreisblasen mit Wucht weichen. Wir werden uns also auf ein Zeitalter einstellen müssen, in dem es immer wieder starke Aufs und Abs an den Börsen gibt.

Platzende Blasen, das haben wir in der Krise gelernt, gehören offenbar zu unserem Wirtschaftssystem wie die Luft zum Atmen. Die Hoffnung von Yellen, Draghi & Co. ist, dass die Realwirtschaft dann stabil genug sein wird, um solche Crashs an den Börsen einigermaßen wegzustecken. Die Politik der Notenbanken ist deshalb eine Wette auf die Zukunft.

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