In den vergangenen 97 Jahren Bei Small- und Mid Caps gab es einen Januar-Effekt
Gab es an der Börse in den vergangenen 100 Jahren einen Januar-Effekt? Diese Frage stellt Sebastian Dörr von der Investmentgesellschaft HQ Trust in einer aktuellen Marktanalyse.
Um sie zu beantworten, greift der Analyst auf Daten von Kenneth R. French zurück. Der Finanzprofessor teilt Unternehmen der Handelsplätze New York Stock Exchange (NYSE), American Stock Exchange (AMEX) und Nasdaq nach Marktwert in die folgenden Kategorien ein: 30 Prozent Small Caps, 40 Prozent Mid Caps und 30 Prozent Large Caps.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Seine Analyseergebnisse fasst Dörr so zusammen:
„Bei Small- und Mid Caps gab es in den USA in den vergangenen 97 Jahren tatsächlich einen Januar-Effekt. Der erste Monat war hier im Schnitt deutlich besser als die elf folgenden. Small Caps legten im Januar im Mittel um 4,83 Prozent zu. Der November ist als zweitbester Monat mit einem Plus von 1,63 Prozent bereits weit abgeschlagen. Bei mittelgroßen Unternehmen ist dieser Abstand deutlich geringer. Mid Caps erzielten im Januar im Schnitt ein Plus von 2,52 Prozent. Der November kommt auch hier mit 1,98 Prozent Zuwachs auf Platz 2. Bei Large Caps gab es keinen Januar-Effekt. Der erste Monat des Jahres landet hier mit einem durchschnittlichen Plus von 1,14 Prozent gerade einmal auf Platz 6. Bester Monat war der Juli. Als schlechter Börsenmonat macht der September seinem Ruf alle Ehre. Er ist der einzige Monat, in dem alle Portfolios im Mittel Verluste verbuchten.“
Da der Januar-Effekt bei Small Caps am stärksten war, betrachtet Dörr die Wertentwicklung kleiner Unternehmen noch einmal separat und untersucht die Performance der Januar-Monate relativ zum Mittel der restlichen elf Monate.
Über die Analyseergebnisse speziell zu Small Caps sagt Dörr:
„In den vergangenen knapp 100 Jahren konnten Investoren in den Januar-Monaten relativ zum Rest des Jahres eine deutliche Outperformance erzielen. Dieser Mehrertrag wurde jedoch im Wesentlichen in den Jahren 1927 bis 2007 erzielt. Seit der Finanzkrise kann kein Januar-Effekt mehr nachgewiesen werden.”