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Von in Aktiver Ansatz aus ÜberzeugungLesedauer: 10 Minuten
Kirschblüten in Tokio
Kirschblüten in Tokio: Die Ausschüttungen japanischer Unternehmen an die Aktionäre sind höher als je zuvor. | Foto: Imago Images / Panthermedia
Daisuke Nomoto,
Global Head of Japanese Equities

Japans Aufschwung wird weiterhin gestützt durch die hohen Gewinne japanischer Unternehmen – unabhängig davon, ob diese ihre Umsätze im In- oder Ausland erzielen – die Neuausrichtung der Corporate Governance, eine anhaltende Inflation, steigende Löhne und eine verstärkte Aktivität im M&A-Bereich. Nach der starken Performance in den letzten zwei Jahren fragen sich einige Anleger, ob der Markt überhaupt noch Wertpotenzial bietet. Wir sagen ja und halten an unserer konstruktiven langfristigen Einschätzung des japanischen Aktienmarktes fest. Wir gehen davon aus, dass der lang erwartete Wandel Japans gerade erst begonnen hat.

Die Corporate-Governance-Reform stärkt die Aktionärsrendite

Wie schon im letzten Jahr ist es auch dieses Jahr wieder die Corporate Governance-Reform, die uns am meisten begeistert. Die Motivation zur Verbesserung der Rentabilität und der Bewertungen der japanischen Unternehmen ist weiterhin hoch. Wir sagen unseren Kunden häufig, dass der Schlüssel zum Aufschwung Japans in einer besseren Kapitalallokation der Unternehmen und einem stärkeren Fokus auf der Anlegerrendite liegt.

Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten sind japanische Unternehmen mittlerweile profitabler; sie wandeln den Betriebsgewinn effizienter in Nettogewinne um und die Ausschüttungen an die Aktionäre sind höher als je zuvor! Es erfolgen weiterhin Aktienrückkäufe in beispiellosem Umfang: In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres (April – Oktober 2024) wurden Rückkäufe in Rekordhöhe von rund 15 Billionen Yen angekündigt, gegenüber nur rund 8 Billionen Yen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Geht man von der konservativen Annahme aus, dass die Rückkäufe im verbleibenden Geschäftsjahr (November 2024 – März 2025) in gleicher Höhe wie im Vorjahr erfolgen, würden sich die Rückkäufe für das gesamte Jahr auf rund 17 Billionen Yen belaufen.

Das ist Jefferies zufolge ein Anstieg von 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr! Neben dem starken Anstieg der Aktienrückkäufe gewinnt in Japan auch die Liquidation von wechselseitigen Beteiligungen an Dynamik, und die Unternehmen, die dabei zu den Vorreitern gehören, erzielen hohe Renditen. Diese archaische Aktionärsstruktur belastet die Kapitaleffizienz in Japan bereits jahrzehntelang. Dank aufsichtsrechtlicher Reformen wendet sich dieser Trend jedoch rasch, denn die Reformen bieten japanischen Unternehmen Anreize, sich von wertvernichtenden Beteiligungen zu trennen.

 

Versicherungen, Banken und die Automobilbranche stehen hier an der Spitze, wir beobachten diese Entwicklung aber auch in anderen Marktsegmenten. Bei Unternehmen mit prozentual hohen Beteiligungen im Verhältnis zu ihrer Marktkapitalisierung, die diesen Prozess bereits durchlaufen, besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass sie an diesen aktionärsfreundlichen Maßnahmen festhalten und – was noch wichtiger ist – den Index übertreffen. Tatsächlich gelang es Unternehmen, die ihre Aktienbestände um mehr als 20 Prozent verringert haben, den TOPIX (Tokyo Stock Price Index) seit Jahresbeginn um rund 19 Prozent zu überflügeln. Unseres Erachtens befindet sich diese Entwicklung erst im Anfangsstadium. Wir werden Qualitätsunternehmen, die davon profitieren, auch weiterhin in unseren Portfolios berücksichtigen.

Grafik 1: Die massiven Aktienrückkäufe im TOPIX dauern an

Quelle: Jefferies, FactSet, November 2024

Grafik 2: Die Liquidation von wechselseitigen Beteiligungen sorgte 2024 für deutlich höhere Renditen

Quelle: Jefferies, FactSet, November 2024. Für Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 2 Mrd. US-Dollar.

„Investieren statt sparen“ – strukturelle Veränderungen beim Kauf japanischer Aktien durch Privatanleger

Neben der Anlage überschüssiger liquider Mittel im Unternehmenssektor beobachten wir, dass japanische Haushalte ihre Ersparnisse in Anlageprodukte umschichten. In der Vergangenheit verfügten japanische Haushalte aufgrund ihrer konservativen Einstellung und des deflationären Umfelds in der Regel über beträchtliche Barbestände (mehr als 50 Prozent ihres Vermögens ggü. 12 Prozent in den USA, Quelle: BoJ, Flow of Funds). Angesichts der Inflation, die den Wert persönlicher Ersparnisse aufzehrt, kam es in letzter Zeit jedoch zu einer Verlagerung hin zu Anlageprodukten. Staatliche Maßnahmen, wie die Einführung eines neuen steuerbegünstigten Anlagesparkontos (NISA, Nippon Individual Savings Account) im Jahr 2024 leisteten einen wesentlichen Beitrag hierzu. Diese Verlagerung erinnert uns an eine ähnliche Regierungsinitiative von 2015. Damals steigerte der staatliche Pensionsfonds Japans (GPIF) das Engagement in inländischen Aktien von 12 Prozent auf 25 Prozent und verringerte das Engagement in japanischen Staatsanleihen (JGB) von 60 Prozent auf 35 Prozent, um eine höhere risikobereinigte Rendite zu erzielen.

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