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Fonds der Woche
Japan erwacht – Land der aufgehenden Renditen
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Von Aktualisiert am in Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten
Japan-Comeback
Japan-Comeback: Nach langer Stagnation erlebt der Inselstaat einen wirtschaftlichen Aufschwung. | Foto: Christin Jahns mit Canva

Japan war bei Anlegern lange Zeit verpönt. Doch Warren Buffett hat viele Investoren wachgerüttelt. Der legendäre Value-Investor scheint derzeit ein echtes Faible für japanische Unternehmen zu haben. Im April war er in Japan zu Besuch und hatte dabei nicht nur Kultur und Sushi im Sinn, sondern auch den Ausbau seiner Positionen in japanischen Unternehmen. Schon vor einiger Zeit hatte er sich an einer Reihe von Handelsunternehmen beteiligt, darunter Itochu, Mitsubishi, Mitsui und Sumitomo.

Nicht ohne Grund. Rund die Hälfte aller japanischen Unternehmen notiert trotz der Rally der vergangenen Monate immer noch unter ihrem Buchwert. Derart niedrige Bewertungen findet man an kaum einer anderen Börse der Welt. „Ende Mai lag das Kurs-Buchwert-Verhältnis japanischer Aktien bei nur rund 1,3“, berichtet Edgar Walk, Chefvolkswirt von Metzler Asset Management. Ein Wert von 2,0 sei hingegen historisch üblich, betont der Experte.

Die japanische Börse erwacht aus jahrzehntelanger Lethargie

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index nähert sich langsam seinem Rekordstand von 38.915 Punkten, den er im Dezember 1989 erreicht hatte, bevor die Spekulationsblase platzte und der Immobilienmarkt zusammenbrach. Daraufhin ging an der japanischen Börse jahrzehntelang wenig bis gar nichts. Die japanische Wirtschaft war lange Zeit vom Kampf gegen die Deflation geprägt.

Unter Deflation versteht man eine Phase, in der ein Überangebot an Gütern und Dienstleistungen auf eine sinkende Nachfrage trifft, was häufig zu einem Rückgang des Preisniveaus führt. Die Unternehmen litten unter einer hohen Verschuldung, die durch die Deflation noch verschärft wurde.

Dies änderte sich im Jahr 2022 mit dem weltweiten Anstieg der Rohstoff- und Warenpreise infolge der Unterbrechung der Lieferketten durch die Corona-Pandemie und den russischen Angriff auf die Ukraine. Japan, das einen Großteil seiner Rohstoffe aus dem Ausland importieren muss, hat gleichzeitig auch die Inflation in die eigene Wirtschaft importiert.

Notenbankchef setzt auf ultralockere Geldpolitik

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

Die japanische Notenbank hat immer wieder versucht, die Wirtschaft durch geldpolitische Maßnahmen zu stimulieren. Nach sieben Jahren allenfalls marginaler Preissteigerungen lag die jährliche Inflationsrate 2022 mit 2,50 Prozent wieder über dem Ziel der Bank of Japan von zwei Prozent, aber deutlich unter den Werten anderer Industrieländer. Der neue japanische Notenbankchef Kazuo Ueda hat daher bereits angekündigt, an der ultralockeren Geldpolitik festhalten zu wollen.

Die seit Jahren anhaltende Niedrigzinspolitik wirkt sich positiv auf die Aktienkurse aus, belastet aber den japanischen Yen. So stieg der Nikkei seit Jahresbeginn um rund 25 Prozent. Bei europäischen Anlegern kamen wegen der Währungsschwäche allerdings nur knapp 14 Prozent an, wie das Beispiel im Chart zeigt. Verglichen wird hier der nicht währungsgesicherte iShares Nikkei 225 ETF mit dem in Euro gehedgten Xtrackers Nikkei 225 ETF.

Chinas Wirtschaftserholung begünstigt Japans Industrieunternehmen

„Unserer Meinung nach ist die überdurchschnittliche Entwicklung Japans auf mehrere Schlüsselfaktoren zurückzuführen: Die Binnenwirtschaft öffnet sich wieder und profitiert von der Erholung des Konsums, während die Exporteure vom schwachen Yen profitieren. Die Erholung der chinesischen Wirtschaft kommt insbesondere den Industrieunternehmen zugute, und die Unternehmen selbst sorgen für positive Überraschungen bei den Aktionärsrenditen“, kommentiert Daniel Hurley, Portfoliospezialist bei T.Rowe Price.

Bruce Kirk, Chefanlagestratege für japanische Aktien bei Goldman Sachs, sieht in der aktuellen Situation eine perfekte Kombination der Interessen von Regierung, Notenbank, Aufsichtsbehörden sowie in- und ausländischen Investoren. „Dies sei eine gute Gelegenheit für eine politikgetriebene Kurserholung, wie sie Japan nur alle zehn Jahre erlebe“, äußerte sich der Experte.

 

Tankan-Bericht als wichtiger Frühindikator für Japans Wirtschaft

Das japanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal 2023 mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,70 Prozent gewachsen. Ein Nachteil des BIP besteht jedoch darin, dass es sich um Daten handelt, die sich auf die Vergangenheit beziehen, sozusagen um einen Blick in den Rückspiegel. Um die Frage zu beantworten, wie sich eine Volkswirtschaft entwickeln wird, sind die Frühindikatoren aussagekräftiger.

Der Tankan-Bericht gilt als wichtigster konjunktureller Frühindikator Japans. Hierfür befragt die japanische Notenbank vierteljährlich Manager von rund 9.000 Großunternehmen zur wirtschaftlichen Lage und zu den Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung von Umsatz, Export und Inflation. Der jüngste Bericht zeigt eine Verbesserung des Geschäftsklimas in Japan im zweiten Quartal. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Rohstoffpreise wahrscheinlich ihren Höchststand erreicht haben und dass die Aufhebung der Beschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie zu einer Belebung der Produktion in der Industrie geführt hat.

Entscheidend für die weitere Erholung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt ist unter anderem der private Konsum, der mehr als die Hälfte des japanischen BIP ausmacht. Gleichzeitig stellt die für japanische Verhältnisse hohe Inflation die Bevölkerung vor neue Herausforderungen. Um dem Kaufkraftverlust entgegenzuwirken, investieren viele japanische Haushalte vermehrt in Aktien. Im ersten Quartal 2023 stieg die Anlagesumme im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,70 Prozent. Eine steigende Nachfrage dürfte die Performance des Aktienmarktes weiter stützen.

Japanischer Yen nahe 50-Jahres-Tief: Währung im Auge behalten

 Japan ist kein einfacher Markt für Investoren. Wer sich nicht nur auf die großen und bekannten Konzerne verlassen will, überlässt die Auswahl der richtigen Aktien am besten einem Profi. Die Ergebnisse vieler aktiv gemanagter Fonds können sich sehen lassen. Das Angebot an Japan-Fonds und ETFs ist mit weit über 450 Produkten riesig. Darunter sind auch viele Produkte, bei denen die Anbieter das Währungsrisiko ausschalten. Eine solche Absicherung war in der Vergangenheit auch dringend notwendig. Ob sich die Währungsabsicherung aber auch in Zukunft lohnt, ist schwer zu sagen. Immerhin notiert der japanische Yen nahe seines 50-Jahres-Tiefs. Andererseits dürfte sich daran auch in Zukunft wenig ändern, solange die Bank of Japan im Gegensatz zur europäischen und amerikanischen Notenbank an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhält.

Goldman Sachs Japan Equity Partners im Überblick:

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2025
  • Wertentwicklung 5 Jahre: 66 Prozent (10,6 Prozent p.a.)
  • Wertentwicklung 3 Jahre: 48 Prozent (14,1 Prozent p.a.)
  • Wertentwicklung lfd. Jahr: 28 Prozent
  • ISIN: LU1231169415
  • Auflage: Mai 2015
  • Fondsvolumen: 2.095 Millionen Euro
  • Management: Ichiro Kosuge
  • Sharpe Ratio 5 Jahre: 0,61
  • Maximaler Verlust: 28,5 Prozent

Einer der erfolgreichsten Aktienfonds für Japan ist der Goldman Sachs Japan Equity Partners. Die hier vorgestellte währungsgesicherte Anteilsklasse des Fonds hat mit einer Performance von 66 Prozent in den vergangenen fünf Jahren die meisten Konkurrenten hinter sich gelassen. Im laufenden Jahr hat der Aktienfonds um mehr als 28 Prozent zugelegt. Seit Auflegung Ende Mai 2015 beträgt die jährliche Rendite 9,6 Prozent. Zum Vergleich: Der ebenfalls Euro-währungsgesicherte Edmond de Rothschild Japan, derzeit eines der Schlusslichter im Sektor, kommt auf Fünfjahressicht nur auf 15,9 Prozent Plus.

Globale Trends mit Hilfe von japanischen Qualitätsunternehmen

Ichiro Kosuge
Ichiro Kosuge © Goldman Sachs

Fondsmanager Ichiro Kosuge investiert sehr konzentriert und mit Überzeugung in seine 25 bis maximal 40 Aktienideen mit dem Ziel, langfristiges Kapitalwachstum zu erzielen. Dabei legt er besonderen Wert auf günstig bewertete Titel. „Wir versuchen Unternehmen zu identifizieren, die eine gute Kombination aus starken oder sich verbessernden Fundamentaldaten und attraktiven Gewinnwachstumsaussichten aufweisen und zu attraktiven Bewertungen gehandelt werden. Das sind Unternehmen, die in wachsenden Marktsegmenten tätig sind, schnell Marktanteile gewinnen und über klare Wettbewerbsvorteile sowie eine hohe Preissetzungsmacht verfügen“, erklärt Kosuge.

Eine Investition in den Fonds sei nicht gleichbedeutend mit einer einfachen Investition in die japanische Wirtschaft, sondern bedeute vielmehr Zugang zu globalen Trends durch Investitionen in ausgewählte japanische Qualitätsunternehmen. Das Portfolio strebt eine langfristige Outperformance durch ein wohlüberlegtes Engagement in Unternehmen an, die in diesen Wachstumsbereichen tätig sind.

IT-Sektor als Schwerpunkt: Sony ist größte Position

Von den derzeit 32 Aktien im Portfolio ist Sony mit einem Anteil von 5,7 Prozent die größte Position. Sony ist nach Hitachi und Panasonic der drittgrößte japanische Elektronikkonzern. Mit seiner Playstation ist der Konzern aus Tokio einer der Big Player in der Videospielbranche. Neben dem Konsolengeschäft sollen Musik, Comics und Filme in den nächsten Jahren für gute Zuwachsraten sorgen. Allein die rund 48 Millionen Gaming-Abonnenten sind ein hervorragender Kundenstamm.

Neben Sony hat Kosuge die Aktien des Halbleiterunternehmens Advantest Corporation (5,3 Prozent) und des Versicherers Tokio Marine Holdings (4,6 Prozent) hoch gewichtet. Insgesamt machen die zehn größten Positionen 43,4 Prozent des Portfolios aus. Auf Sektorebene ist der IT-Sektor mit einem Anteil von 25 Prozent gegenüber der Benchmark übergewichtet. Daneben setzt der Manager vor allem auf Aktien aus den Sektoren Nicht-Basiskonsumgüter (18 Prozent), Industrie (14 Prozent) und Gesundheit (13 Prozent).

Eigenkapitalrendite, Nettomargen und Free Cashflow im Blick

„Als aktive Investoren suchen wir nach Managementteams, die eine hervorragende Erfolgsbilanz bei aktionärsfreundlichen Entscheidungen vorweisen können und sich auf erstklassige Corporate-Governance-Praktiken konzentrieren. Wenn Sie sich unser Portfolio anschauen, werden Sie feststellen, dass alle ausgewählten Unternehmen einige gemeinsame Merkmale aufweisen: Dazu gehören eine hohe Eigenkapitalrendite, sich verbessernde Nettomargen, ein hoher Free Cashflow und ein vorhersehbares Gewinnwachstum für die nächsten drei bis fünf Jahre“, so Kosuge.

Ein Großteil des japanischen Marktes sei Kosuge zufolge bereits von „reifen“ Unternehmen geprägt, die nur noch ein geringes Wachstum aufweisen dürften. „Unsere Aktienauswahl zielt darauf ab, in Unternehmen zu investieren, die sich in einer erneuten Wachstumsphase befinden - große und mittelgroße Unternehmen, die den Geist des „jiko kaizen“ oder der Selbstverbesserung angenommen haben und einen zweiten Wachstumsschub durch die Expansion in neue Geschäftsbereiche, die Expansion bestehender Geschäftsbereiche im Ausland oder durch strategische Übernahmen anstreben“.

Starke Alternativen zum Goldman Sachs Japan Equity Partners

Die FWW-Fondsdatenbank umfasst mehr als 450 Japan-Fonds. Aus den Japan-Aktienfonds mit einer Tranche für Privatanleger haben wir als Alternative zum Goldman Sachs Japan Equity Partners vier Outperformer über verschiedene Zeiträume ausgewählt und stellen sie auf den folgenden Seiten vor. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Der beste Fonds setzt seit vielen Jahren auf japanische Nebenwerte und kommt auf eine 20-Jahres-Performance von über 420 Prozent - und das trotz der Lethargie am Aktienmarkt in Nippon.

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