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Fondsmanager rät Japan – wo sich die Aktiensuche derzeit lohnt

Shinjuku district in Tokyo
Shinjuku-Distrikt in Tokyo: Wer genau hinschaut, dem eröffnen sich am japanische Aktienmarkt derzeit interessante Anlagegelegenheiten, sagt Fondsmanager Yutaka Uda. | Foto: imago images/Panthermedia

Der japanische Aktienmarkt zeigt sich von seiner wankelmütigen Seite. Kein Wunder, wirken doch gerade von drei Seiten negative Kräfte: So fiel Anfang Mai der Topix 100 analog zu den US-amerikanischen Märkten infolge der von der Federal Reserve eingeleiteten ersten Zinserhöhung. Auch der vermeintlich weit entferne Krieg in der Ukraine belastet die japanische Marktstimmung. Der Konfikt lässt die Energiekosten spürbar steigen. Der Lockdown in Shanghai wirkte sich ebenso dämpfend auf die Marktentwicklung aus.

Ab Mitte Mai setzte am japanischen Markt dann eine Erholung ein. Gegen Ende Mai wirkten sich die Aufhebung des Lockdowns in China sowie die Verkündung der japanischen Regierung unter Premierminister Fumio Kishida, das inländische Wirtschaftswachstum anzukurbeln, positiv auf den japanischen Markt aus. Ab der zweiten Juniwoche legte der Topix 100 allerdings wieder den Rückwärtsgang ein. Daten, die auf verringerte private Konsumausgaben und sinkende Reallöhnen in Japan hindeuten, sorgten für Pessimismus unter Anlegern.

Auch wenn die Inflationsraten in Japan weitaus geringer sind als in den USA oder Europa, sind die Preissteigerungen durchaus auch dort ein Thema. Im Mai 2022 wurde eine Kerninflationsrate von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Damit wurde wie im Vormonat die Zwei-Prozent-Marke überschritten. Jedoch hat diese Inflation die Bank of Japan (BoJ) nicht dazu bewogen, an der Zinsschraube zu drehen oder ihr Anleihen- und Aktien-Aufkaufprogramm zu stoppen. Auf ihrer jüngsten Sitzung am 17. Juni hat die BoJ verkündet, die kurzfristigen Zinssätze bei minus 0,1 Prozent und die langfristigen Zinssätze bei rund 0 Prozent zu belassen.

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Die japanische Notenbank setzt somit weiter ihre Priorität darauf, den Finanzmärkte zu stabilisieren und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Diese Geldpolitik hat zu einer Abwärtsspirale der Währung gegenüber dem US-Dollar geführt: Der Yen wertete seit Jahresbeginn um 15 Prozent ab, Stand 17. Juni.

Ausblick positiv – aber sorgfältige Auswahl nötig

Auch wenn die globale Konjunktur anscheinend abkühlt, gibt es Indikatoren, die für Japan dennoch ein gegenteiliges Szenario anzeigen. Das Economy Watchers' Survey, das die Marktstimmung konsumentenorientierter Unternehmen misst, ist im Mai den dritten Monat in Folge weiter angestiegen – um 3,6 Prozentpunkte auf nunmehr 54 Punkte.

Auch die Einkaufsmanagerindizes für die Produktion und Dienstleistungen sind jeweils gestiegen. Ersterer ist im Juni auf einen Wert von 53,3 Punkte geklettert, letzterer auf 52,6. Ein Wert ab 50 für beide Einkaufsmanagerindizes gilt als bullish.