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Verbraucherschützer rechnen vor Jeder dritte angelegte Euro geht für Gebühren drauf

Von Lesedauer: 2 Minuten
Menschen auf dem Tempelhofer Feld in Berlin
Menschen auf dem Tempelhofer Feld in Berlin: Kleinanleger zahlen bei der Geldanlage oft hohe Gebühren, mahnt das Verbraucherschutzmagazin Finanztip. | Foto: imago images / Jürgen Held

Nicht nur wer im Supermarkt einkauft, sondern auch, wer Geld in Aktien investiert, sollte auf die Preise achten, mahnt das Verbraucherschutzmagazin Finanztip. Denn nicht jeder angelegte Euro fließe eins zu eins auch in die Finanzanlage. In einem aktuellen Newsletter-Beitrag machen die Verbraucherschützer das an einem Beispiel deutlich.

Anleger müssten sich darauf einstellen, dass für ihr Aktieninvestment gleich dreierlei Gebühren fällig werden:

  • Verwaltungsgebühren
  • Ausgabeaufschlag und
  • Verwahrgebühr fürs Depot

Beispielhaft ziehen die Verbraucherschützer einen im Vertrieb der Sparkassen besonders beliebten Fonds heran, den „Deka Global Champion“. Sie rechnen vor:

Der aktiv gemanagte Fonds schlägt mit 1,45 Prozent Verwaltungsgebühren pro Jahr zu Buche. Wer also zum Beispiel per Sparplan 200 Euro pro Monat investiert, hat nach 15 Jahren insgesamt 36.000 Euro in den Fonds gesteckt. Bei 8 Prozent Rendite pro Jahr müsste ein Anleger dann um knappe 32.000 Euro reicher geworden sein. Das klappt allerdings nur theoretisch. Denn in der Praxis gehen vom Kursgewinn noch 7.600 Euro als Verwaltungsgebühren ab.

Und das sind nicht die einzigen Kosten. Bei Finanztip heißt es weiter: Hat der Anleger den Sparplan nach einem persönlichen Beratungsgespräch in einer Sparkassen-Filiale abgeschlossen, so gehen von jeder Monatsrate 3,75 Prozent von Vornherein als sogenannter Ausgabeaufschlag ab. Angelegt werden statt 200 Euro effektiv nur 192,50 Euro. Der Ausgabeaufschlag schmälert den Gewinn über 15 Jahre um weitere 2.300 Euro.

Drittens die Verwahrgebühr: Wenn ein Anleger für sein Depot möglicherweise 0,045 Prozent pro Quartal an Gebühren berappen muss, summiert sich das über die Zeit auf rund 900 Euro.

Insgesamt habe der Anleger damit insgesamt 10.800 Euro an Gebühren gezahlt. Oder – in Worten der Verbraucherschützer: „Jeder dritte Euro landet bei der Sparkasse.“ Bei anderen Banken sei die Situation ähnlich. 

Die Alternative, die man bei Finanztip empfiehlt: Statt in aktiv gemanagte Fonds sollten Anleger besser in ETFs investieren. Im Falle eines ETF-Klassikers auf den Index MSCI World würden dann nur 0,19 Prozent Verwaltungskosten fällig – ein Zehntel der Kosten, die der beispielhaft berechnete aktive Fonds verschlinge, so das plakative Fazit.

Die Empfehlung der Verbraucherschützer ist in der Finanzanlagebranche allerdings nicht unumstritten. Denn ob es nun um eintönige Investmentkultur, das ungewollte Festhalten auch an ungünstigen Investments, weil der Index es so will, oder auch den mangelnden Schutz gegen Marktabstürze geht: Die Argumente der Verfechter des aktiven Investierens spielen in der Berechnung von Finanztip keine Rolle. 

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