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Kapitalanlage im Wassersektor Jeder fünfte Mensch erhält Trinkwasser von der Privatwirtschaft

Wasserholen in Bangladesch
Wasserholen in Bangladesch: Der Privatsektor könnte bis 2030 bis zu 500 Millionen Menschen Zugang zu Wasserversorgung und Abwasserentsorgung erschließen. | Foto: Imago Images / NurPhoto

Wasserknappheit wird zu einem immer dringlicheren Problem. Die Ressourcen schwinden, während die Nachfrage nach sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen weiter steigt. Der UN zufolge wird 2030 nur ein Drittel der Länder der Welt über nachhaltig bewirtschaftete Wasserressourcen verfügen. Es sind dringend Investitionen nötig.

Obwohl auch die Industrieländer nicht vor diesem Problem gefeit sind, ist es in den Schwellen- und Entwicklungsländern mit Abstand am akutesten. In Nordamerika und Europa haben 96 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sicherem Trinkwasser, in Lateinamerika und der Karibik sind es 75 Prozent, in Zentral- und Südasien 62 Prozent und in Subsahara-Afrika nur 30 Prozent, kalkulieren WHO und Unicef.

Die gute Nachricht ist, dass private Investitionen in Wasserressourcen in den Schwellenländern zunehmen.

Grafik: Nachfrage nach Wasser

Untersuchungen des Advisory Board zeigen, dass inzwischen 21 Prozent der Weltbevölkerung von der Beteiligung privatwirtschaftlicher Initiative am Wassersektor profitieren, vor zwanzig Jahren waren es nur 8 Prozent. Dieses Engagement ist sehr wichtig, da es den Regierungen immer schwerer fällt, die Versorgung aufrechtzuerhalten. Grund hierfür sind überlastete Staatshaushalte und veraltete Infrastrukturen. Der private Sektor kann dazu beitragen, diese Finanzierungslücke zu schließen und Expertise einzubringen.

Einer der stärksten Zuwächse ist in asiatischen Schwellenländern zu verzeichnen. In Indien zum Beispiel war der private Sektor vor zwanzig Jahren so gut wie gar nicht in das Thema Wasser und Abwasser eingebunden. Heute wird durch ihn der Wasserbedarf von rund 150 Millionen Menschen gedeckt – ein Musterbeispiel für die koordinierten Maßnahmen von Regierung und multilateralen Finanzinstitutionen. Auch in China haben private Investitionen sehr stark zugenommen. Außerhalb von Asien stechen Brasilien und Kolumbien hervor. 

Besonders stark ist das Investitionswachstum im Abwasserbereich – der politisch weniger Aufmerksamkeit erfährt als Trinkwasser, aber dennoch entscheidend für unser Wohlergehen und die Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG) ist. SDG 6 fordert den universellen Zugang zu Wasser und Sanitäreinrichtungen, die Halbierung des Anteils unbehandelten Abwassers und die Verbesserung der Effizienz der Wassernutzung. 

Lokale Akteure setzen viel in Bewegung

Vielen dieser privaten Initiativen ist gemein, dass sie regionale und lokale Wasserunternehmen einbeziehen – ein bemerkenswerter Wandel in einer Branche, die in der Vergangenheit von Giganten wie Veolia und Suez beherrscht wurde. Während 1991 bis 2000 die Hälfte aller privaten Wasseraufbereitungsverträge an internationale Akteure ging, sank dieser Anteil in den vergangenen zehn Jahren auf lediglich 14 Prozent.

Signifikantes Wachstumspotenzial für lokale Wasserversorger ergibt sich aus der internationalen Expansion. Unser Advisory Board stellt heraus, dass sich diese Entwicklung bereits in Südostasien vollzieht – viele in Singapur ansässige Wasserunternehmen expandieren nach China und malaysische Unternehmen nach Indonesien.

Die Bevölkerung wächst, die Urbanisierung nimmt zu und die Menschen wurden bislang immer wohlhabender – all das führt zu höherem Bedarf an Wasser und Sanitäreinrichtungen und demnach auch an Investitionen. Bis 2030, so das Advisory Board, dürften weitere 400 bis 500 Millionen Menschen durch die Beteiligung des privaten Sektors Zugang zu Wasserversorgung und Abwasserentsorgung erhalten.

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