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Continentale: Jeder 5. plant Krankenzusatzversicherung

Der deutsche PKV-Markt wächst vor allem durch mehr private Krankenzusatzversicherungen für Kassenpatienten. Das berichtet Alexander Kraus, Fachkoordinator Krankenversicherung beim Kölner Analysehaus Assekurata. Die Zahl der Zusatzversicherungen stieg laut Assekurata um 1,5 Prozent auf 29,6 Millionen.
„Immer mehr Menschen nutzen die private Vorsorge, um das Leistungsniveau der GKV aufzustocken“, interpretiert PKV-Verbandschef Thomas Brahm die Zahlen. „Die Versicherten schätzen neben dem hohen Niveau der medizinischen Versorgung auch die Stabilität der lebenslangen Leistungsgarantie in der PKV.“
Der Frage, aus welchen Gründen gesetzlich Krankenversicherte eine Krankenzusatzversicherung abschließen und auf welche Leistungen sie besonders viel Wert legen ging auch eine Studie des Versicherers Continentale nach.
39 Prozent der GKV-Versicherten mit Zusatzversicherung
Das Ergebnis: 39 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten (GKV-Versicherten) ab 25 Jahren haben derzeit eine oder mehrere Zusatzversicherungen. Damit ist dieser Anteil in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gestiegen: 2020 sicherten sich nur 31 Prozent der GKV-Kunden zusätzlich ab.
Besonders häufig schließen dabei 30- bis 49-Jährige Zusatzversicherungen ab: 43 Prozent dieser Altersgruppe haben laut Studie mindestens eine Zusatzpolice. Bei den Jüngeren (25- bis 29-Jährige) und Älteren (ab 60 Jahren) liegt dieser Anteil jeweils bei 35 Prozent. Zwischen Frauen und Männern stellten die Forscher hingegen keine Unterschiede fest.
Zahnzusatzversicherungen am beliebtesten
Nach wie vor führen Zahnzusatzversicherungen die Liste der beliebtesten Zusatzversicherungen an: Fast jeder dritte Befragte (32 Prozent) verfügt über eine Zahnzusatzpolice. Auf Platz 2 folgen ambulante Leistungen (17 Prozent). Dabei sind Versicherungen für Brillen und Sehhilfen mit 13 Prozent besonders gefragt.
Auch das Potenzial für Neuabschlüsse ist laut Studie groß. Jeder fünfte befragte GKV-Versicherte (19 Prozent) plant in den kommenden zwölf Monate, eine (weitere) Police abzuschließen. 2 Prozent der Befragten haben dies „auf jeden Fall“ vor, 17 Prozent sind sich noch nicht zu 100 Prozent sicher.

Besitzer von Zusatzversicherungen sind dabei insgesamt etwas stärker an weiteren Policen interessiert (22 Prozent) als diejenigen, die bisher noch keine private Zusatzversicherung abgeschlossen haben (18 Prozent). „In übergreifender Perspektive bestehen aber unter Bestandskunden sowie in der Gewinnung neuer Kunden gleichermaßen noch deutliche Abschlusspotenziale“, erklären die Studienautoren.
Obwohl die Zahnpolicen derzeit der Bestseller unter den Zusatzversicherungen sind, sehen die Forscher für die Zukunft ein höheres Vertriebspotenzial für die Absicherung verbesserter ambulanter Leistungen und über die Regelversorgung nicht abgedeckter Vorsorgeuntersuchungen (13 Prozent). Den Abschluss einer Zahnzusatzversicherung oder einer Versicherung, die stationäre Zusatzleistungen abdeckt, planen hingegen jeweils 10 Prozent der Befragten.
25- bis 39-Jährige haben das größte Interesse
Das größte Interesse an Zusatzversicherungen haben dabei laut Studie die 25- bis 39-Jährigen (29 Prozent). Auch hier stehen die ambulanten Leistungen im Fokus (19 Prozent). Menschen ab 60 Jahren sind hingegen mit 7 Prozent am wenigsten geneigt, eine (weitere) Krankenzusatzversicherung abzuschließen.
Der häufigste Grund für den Abschluss von Krankenzusatzversicherungen ist der Wunsch, damit Leistungen abzusichern, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen werden (65 Prozent). An zweiter Stelle folgt die Unzufriedenheit damit, in der gesetzlichen Krankenkasse für gewünschte Leistungen bereits viel hinzu gezahlt zu haben (17 Prozent). Manche GKV-Versicherte erhoffen sich vom Abschluss von Zusatzversicherungen auch einen schnelleren Zugang zu Terminen bei Fachärzten (10 Prozent).