Trend zur Nachhaltigkeit? Jeder zweite Vermögensverwalter macht nicht mit

Zuerst die gute Nachricht: Doppelt so viele Vermögensverwalter wie vor einem Jahr verbinden ihren Geschäftszweck zusätzlich mit gesellschaftlichen Zielen. Ausgedrückt werden die durch die Buchstaben ESG für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.
Das ist die eine Sichtweise, hier kommt die andere: Noch immer transportieren nur wenige Vermögensverwalter den ESG-Ansatz glaubhaft über ihre Marke. Das ermittelten Jean-Francois Hirschel und Markus Kramer in ihrem aktuellen „Responsible Investment Brand Index 2020“. Darin überprüften sie 284 europäische Vermögensverwalter, wie die ESG-Komponenten in ihrer Marke verankern.
Folgende zehn Unternehmen schnitten dabei am besten ab (Neueinsteiger in die Top 10 sind mit einem * gekennzeichnet):
- Axa Investment Managers
- Federated Hermes (International Business)
- Candriam
- DPAM (= Degroof Petercam Asset Management)
- Sycomore Asset Management*
- Etica SGR*
- Mirova
- BNP Paribas Asset Management France*
- La Banque Postale Asset Management*
- MFS Investment Management*

1.200% Rendite in 20 Jahren?
In der Analyse geht es um zwei Dimensionen: Wie sehr sich die Unternehmen dem ESG-Gedanken verpflichten (Commitment) und wie gut sie ihn über ihre Marke transportieren (Brand Architecture). Das folgende Diagramm zeigt, wie sich die Masse verteilt:

Demnach bekommt jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) beides gut in den Griff. Das sind 2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und 4 Prozentpunkte mehr als 2018. Der Trend zeigt also aufwärts.