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Jens Ehrhardt über den Dax Bis Frühjahr 2021 sind 16.000 Punkte drin

Jens Ehrhardt: Trotz der Corona-Pandemie blickt der Aktienprofi sehr zuversichtlich auf den Aktienmarkt.
Jens Ehrhardt: Trotz der Corona-Pandemie blickt der Aktienprofi sehr zuversichtlich auf den Aktienmarkt. | Foto: DJE Kapital

Der deutsche Leitindex Dax könnte im kommenden Frühjahr die 16.000-Punkte-Marke knacken – eine nach heutigen Maßstäben schwindelerregende Höhe. Die Vorhersage stammt von Jens Ehrhardt, Gründer der Vermögensverwaltung und Fondsboutique DJE Kapital. In einem Gespräch mit dem Finanzmedium Focus Money hat der Investment-Profi jetzt eine extrem positive Sicht auf die Marktentwicklung in Deutschland geäußert und seine Argumente erläutert.

Für verlässliches Wohlergehen sorgen in Ehrhardts Augen die Notenbanken. Deren Einfluss auf die Märkte werde von vielen Investoren unterschätzt: „Aktienbewertungen sind bekanntlich kein Entscheidungskriterium allein, wenn es um Kaufen oder Verkaufen geht, sondern im Wesentlichen nur die Notenbankpolitik.“ Das Handeln internationaler Währungshüter bewertet Ehrhardt aktuell als „ganz klar expansiv und für Aktien inklusive Wachstumstitel positiv“.

Erst im Juni hat die Europäische Zentralbank ihr Corona-Notkaufprogramm für Anleihen um weitere 600 Milliarden Euro auf 1,35 Billionen Euro aufgestockt. Der Leitzins für die Eurozone verharrt seit nunmehr vier Jahren unverändert auf 0 Prozent, eine Anhebung ist nicht in Sicht. Die US-amerikanische Federal Reserve hatte angesichts der Corona-Krise Anfang März die Leitzinsen gesenkt und einen Zinskorridor von 0 bis 0,25 Prozent festgeschrieben.  Im Juni weitete die Behörde außerdem ihr Anleihekaufprogramm auf 750 Milliarden US-Dollar (643 Milliarden Euro) aus.

Ehrhardts Beobachtung: Wo das Geld der Notenbanken sprudelt, vergrößert sich auch die Geldmenge M1. Für Ehrhardt ist sie ein hervorragender Indikator für die Entwicklung an den Finanzmärkten.

Die Geldmenge M1 setzt sich aus dem umlaufenden Bargeld und schnell verfügbarem Geld wie den Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten zusammen. Für die Eurozone lag diese Geldmenge im Mai 2020 laut dem Datenportal Statista bei 9,6 Billionen Euro, Tendenz deutlich steigend. Der deutsche Beitrag zur Geldmenge M1 betrug Ende 2019 rund 2,3 Billionen Euro.

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Statista

Die US-Geldmenge M1 expandiere sogar mit einer Jahresrate von weit über 100 Prozent. „Vor dem Hintergrund der extremsten monetären und fiskalpolitischen Stimulierungen der Wirtschaftsgeschichte dürfte der Trend an den Weltbörsen mittelfristig weiter aufwärtsgehen“, ist Ehrhardt überzeugt. Auch wenn viele Anlageprofis aktuell zurückhaltend bis negativ auf die Märkte sehen: Es sei durchaus realistisch, dass der Dax im Frühjahr 2021 bei 16.000 Zählern steht. Ehrhardts Beobachtung nach folgt die Börse der monetären Entwicklung – mit einem zeitlichen Abstand von zehn bis zwölf Monaten.

Trotz der deutlichen Wirtschaftsdelle und einer voraussichtlich ganzen Flut an Insolvenzfällen, die Beobachter für Deutschland in diesem Herbst erwarten, ist der Dax nach seinem März-Rückgang auf rund 8.400 Zähler aktuell wieder in Form. Ende Juli pendelt der Leitindex bei etwa 13.000 Punkten.

Mittlerweile geht man indessen auch beim Münchner Ifo-Institut davon aus, dass sich hiesige Wirtschaftsunternehmen wieder auf Erholungskurs befinden. Der Ifo-Geschäftsklima-Index ist im Juli zum dritten Mal in Folge gestiegen. Die Ifo-Konjunktur-Uhr Deutschland zeigt im Juli erstmals seit Beginn der Krise wieder einen leichten Aufschwung an.

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