Buy-now-pay-later (BNPL) ermöglicht es Käufern, sich die Konsumwünsche von morgen bereits heute zu erfüllen. Bekannt geworden ist dieses Prinzip durch den schwedischen Anbieter Klarna, später auch durch Paypal. Es funktioniert vereinfacht gesagt so, dass die Ware heute mit nach Hause genommen, aber erst morgen (oder über die nächsten Wochen) abbezahlt wird. Das bedeutet, dass Menschen Schulden aufnehmen, um ihre Konsumausgaben zu finanzieren. Diese Konsumenten leben mit geliehenem Geld, welches sie heute ausgeben, aber erst morgen für verschiedene Annehmlichkeiten verdienen. Im Vergleich zu herkömmlichen Bankkrediten aber ist der Zugang deutlich leichter.
Frugalisten hingegen kaufen sich nur das Nötigste, gerne auch im Angebot. Vermieden wird unnötiger Konsum, erst recht auf Pump. Es können auch gebrauchte Sachen verwendet werden. Unter anderem deswegen werden Frugalisten als geizige Zeitgenossen beschrieben, was die Vertreter dieser Gruppe aber mit guten Argumenten widerlegen. Denn sie geben nicht nur kein Geld für (unnötigen) Konsum aus, sie geben sich genügsam und legen das nicht verprasste Geld ertragreich an, bevorzugterweise in Fonds und vor allem ETFs.
Damit sorgen sie für die Zukunft vor. Aktieninvestments haben nachgewiesenermaßen langfristig attraktive Renditen und Wertzuwächse eingebracht. Man könnte auch bissig sagen, dass die erste Gruppe sich in einem Hamsterrad aus Konsumentenkrediten befindet, während die zweite heute auf Konsum verzichtet, um sich morgen die finanzielle Freiheit leisten zu können.
Neugierig geworden?
Was kann man nun daraus lernen und wie das eigene Mindset sowie die eigenen persönlichen Investments positiv beeinflussen?
Die Konsumenten von heute kaufen sich gerne Klamotten, Elektronik, Schmuck oder leisten sich auch größere Anschaffungen wie ein neues Auto. Der frugale Sparer hingegen hat keinerlei Schulden, leistet sich nur, was er sich auch tatsächlich leisten kann (und in der Regel nur dann, wenn er muss) und vor allem bezahlt er aus vorhandenem Guthaben.
Also kurzum: Erstere Gruppe verschuldet sich oftmals für verderbliche oder vergängliche Waren, während die zweite Gruppe in produktive Vermögenswerte investiert, die sogar Einnahmen bringen können. Traurigerweise – und weniger überraschend – ist BNPL viel präsenter im Alltag. Wahrscheinlich ist eine Mischung aus unzureichender finanzieller Bildung einerseits und einem falschen Mindset andererseits die Erklärung dafür.