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Jim Leaviss: Sturm über den Schwellenländern

Jim Leaviss, M&G
Jim Leaviss, M&G
Dass Anleger viele Schwellenländeranleihen für sichere Häfen halten, verwundert Jim Leaviss. Denn der Leiter des Anleihenbereichs bei M&G Investments sowie Manager des M&G Global Macro Bond Fund erwartet einen kräftigen Sturm über den Schwellenländern durch massive Kapitalflucht zurück in die alten Industriestaaten.

Auslöser für eine Kapitalflucht könnte eine Verschärfung der Eurokrise sein, auch da die Banken immer strikteren Regulierungen gegenüberstünden und höhere Kernkapitalquoten vorweisen müssten. Leaviss erwartet deshalb, dass die Banken Verbindlichkeiten abbauen und die Kreditvergabe einschränken.

Dieser Ausweg träfe allerdings etliche Schwellenländer empfindlich. So sind zum Beispiel 48 Prozent der in lokaler Währung denominierter Staatsanleihen von Peru im Besitz ausländischer Anleger. In Ungarn sind es 39 Prozent, in Malaysia 26 Prozent und in Mexiko 24 Prozent, laut J.P. Morgan.

Sollten ausländische Gläubiger ihre Positionen abstoßen, führe das zu einer geringeren Liquidität und höheren Kreditkosten in den Schwellenländern. Zudem müssten sie ihre Währungen abwerten. Laut Leaviss wird diese Gefahr zurzeit nicht ausreichend berücksichtigt. So sei beispielsweise der Spread von Kreditausfallversicherungen (CDS) auf brasilianischen Staatsanleihen auf etwa demselben Niveau, wie die CDS-Spreads von deutschen Staatsanleihen.

Leaviss behauptet, dass die meisten Fondsmanager neben dem Problem der Kapitalflucht die Risiken der Staaten Polen, Russland und der Türkei eher unterschätzen. Der M&G-Mann investiert deshalb nicht mehr in Schwellenländer und zieht Papiere aus den USA, Kerneuropa sowie Großbritannien vor.

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