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Aktualisiert am 28.01.2020 - 10:23 Uhrin MärkteLesedauer: 2 Minuten

Jim O’Neill: „China ist meine Nummer 1 unter den Bric-Ländern“

Jim O'Neill
Jim O'Neill

DAS INVESTMENT.com: Welches der vier Bric-Länder ist auf lange Sicht Ihr Favorit? Jim O’Neill: Langfristig ist China meine klare Nummer 1. Es hat die aktuelle Krise als Chance genutzt. Nun erreicht das Land die nächste Entwicklungsstufe. Die Inlandsnachfrage ist nach wie vor sehr stark. Wir haben vor Kurzem die Prognosen für 2009 und 2010 angehoben. Nun erwarten wir für 2009 ein chinesisches Bruttoinlandsprodukt von 8,3 statt 6 Prozent und im kommenden Jahr 10,9 statt 9 Prozent. DAS INVESTMENT.com: Ist China ein Gewinner der Krise? O’Neill: Ein klares Ja. Die chinesische Regierung hat als erste ein Fiskalpaket auf den Weg gebracht und zügigst umgesetzt. Wichtig aus meiner Sicht ist auch, dass China versucht, weg vom Export zu kommen, und den Binnenkonsum nachhaltig stimuliert. Die großen Konjunkturpakete der Wirtschaft wecken die Einkaufslust der Chinesen. So sind beispielsweise die Einzelhandelsumsätze im Jahresvergleich in den letzten Monaten um 15 Prozent gestiegen. Das sieht in den USA ganz anders aus. Dort gingen die Umsätze im gleichen Zeitraum um 12 Prozent zurück. Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe von DAS INVESTMENT (August 2009).

Titelgeschichte: BRIC-Staaten - Comeback der Super-Märkte

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>> zum Abo-Service & Einzelheftbestellung DAS INVESTMENT.com: Wie ordnen Sie das Quartett –von bester zu schlechtester wirtschaftlicher Situation – auf kurzfristige Sicht? O’Neill: Kurzfristig betrachtet gefällt mir besonders Brasilien. Es folgt Russland, vor China und Indien. DAS INVESTMENT.com: Seit Beginn des Jahres feiern die vier Börsen ein fulminantes Comeback. Erleben wir lediglich eine Erholungsrally, oder findet eine Abkopplung von den etablierten Märkten statt? O’Neill: Es findet natürlich eine Abkopplung statt. Wie würden Sie es sonst nennen? Was sehen wir denn? Der größte Exportmarkt der Welt, die USA, bricht dramatisch ein. Aber das Wachstum in den vier Bric-Ländern stimmt und wird mehr und mehr von einer massiven Binnennachfrage getrieben. Dadurch werden die vier Länder deutlich schneller an relativer Bedeutung gewinnen. DAS INVESTMENT.com: Sie erwarten, dass die Wirtschaftskraft der vier Länder 2035 erstmals höher sein wird als die der G7-Staaten. Läuft alles nach Plan? O’Neill: Es läuft besser. Gemessen am Bruttosozialprodukt könnte China nun schon Ende 2011 Japan überholen. Das ist fünf Jahre früher, als wir ursprünglich geschätzt hatten. 2027 dürften die Bric-Länder die G7-Staaten überholt haben.

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