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Jim O’Neill: Mist-Länder statt Bric-Staaten

Jim O'Neill, Vorstandsvorsitzender von Goldman Sachs Asset Management
Jim O'Neill, Vorstandsvorsitzender von Goldman Sachs Asset Management
Vor rund zehn Jahren ließ Jim O’Neill das Akronym Bric fallen. Er bezeichnete damit Brasilien, Russland, Indien und China – Staaten, in denen er starkes Wirtschaftswachstum erwartete. Er behielt Recht. Doch mittlerweile ebbt das Wachstum in den Bric-Ländern ab und Anleger suchen neue Wirtschaftswunder. In einem Interview mit Bloomberg bezeichnet der Vorstandschef der Vermögensverwaltung Goldman Sachs die Mist-Länder als legitime Nachfolger der Brics.

Zu den Mist-Ländern zählt der 55-Jährige Mexiko, Indonesien, Südkorea und die Türkei. In diesen Ländern sind die Aktienkurse seit Jahresbeginn stärker gestiegen als in den Bric-Staaten: Der mexikanische Index IPC kletterte um 11 Prozent, wohingegen der brasilianische Bovespa Index nur um 2,8 Prozent zulegte. Der türkische ISE Nationale 100 Index gewann sogar 28 Prozent hinzu, und der indonesische Jakarta Composite Index 7,4 Prozent. Und obwohl der südkoreanische Kospi Indes nur 3,3 Prozent draufpackte, kann sich sein Wachstum in den vergangenen Jahrzehnten sehen lassen.

Zwar hat Südkorea nicht den Nachwuchs, den die anderen Schwellenländer verzeichnen – und der ihnen zum Wachstum verhilft, sagt O’Neill. „Doch Südkorea ist das einzige Land, das sich innerhalb meines Lebens von einem Entwicklungsland zum G-7-Staat entwickelt hat. Davon können sich andere was abgucken.“

O’Neill wäre nicht O’Neill, wenn er keine Gewinne aus den neuen Märkten mitnehmen würde. Für den Goldman Sachs N-11 Equity Fund kauft die Vermögensverwaltung in den erwarteten elf Wirtschaftswunder-Ländern (Next-11) Aktien. Dabei legt sie ihren Schwerpunkt auf die im Fonds vertretenen Mist-Länder. Schließlich erwirtschaften sie laut Bloomberg 73 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aller N-11-Länder. Obwohl der Fonds erst im Februar 2011 startete, hat er bereits ein Anlagevolumen von 113 Millionen Dollar und ist in 73 Aktien investiert.

Doch während der Goldman-N-11-Fonds (WKN: A0Q8NZ) in diesem Jahr glatte 12 Prozent zulegte und damit seinen hausinternen Konkurrenten, den Goldman-Bric-Fonds (WKN: A0HMP3), (plus 1,5 Prozent) schlug, sieht es im Vergleich zur Benchmark noch nicht so gut aus: Der MSCI GDP Weighted Next 11 ex-Iran kam auf ein Plus von 17 Prozent.

Trotzdem will O’Neill keinen speziellen Mist-Fonds starten. Das liegt sicherlich nicht daran, dass man auf Deutsch den Namen missdeuten könnte. O’Neill möchte einfach nicht als der Akronym-Erfinder in die Finanzgeschichte eingehen.

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