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Joachim Berlenbach: „Die Chinesen kaufen wie verrückt Gold“

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DAS INVESTMENT.com: Was auch nicht schlimm wäre. Schließlich braucht man in der Industrie und zum Leben nur wenig Gold. Die größte Nachfrage kommt aus Liebhaberei, Status und Angst. Das kann von heute auf morgen kräftig nachlassen.

Berlenbach: Wenn Sie tatsächlich an eine Nachfrageumkehr glauben, bitte, ich kann Sie nicht hindern. Ich teile diese Meinung aber nicht.

DAS INVESTMENT.com: Dann haben Sie bestimmt gute Argumente.

Berlenbach: Wir erleben eine Monetarisierung von Gold. Die Chinesen wollen raus aus dem Dollar und rein in einen Währungskorb, der Gold mit einschließt. Sobald das passiert, wollen die Leute noch mehr Gold haben als jetzt schon. Sie können es aber nicht drucken. Ich bin kein Volkswirt, aber mein Bauchgefühl sagt mir: Was wir in Europa gerade sehen, fährt voll gegen die Wand.

DAS INVESTMENT.com: Da muss ich Ihnen leider zustimmen.

Berlenbach: Und was soll dann passieren? Es spricht vieles dafür, dass wir eine Art Alternativwährung bekommen. Einen direkten Goldstandard erwarte ich zwar nicht. Aber ein Trend ist definitiv schon im Markt.

DAS INVESTMENT.com: Ein Trend, den auch der zehn Jahre steigende Goldpreis provoziert haben könnte.

Berlenbach: Nein. Der Anstieg kommt von echter Nachfrage. Nicht aus Deutschland, nicht aus Amerika. Nein, die Chinesen kaufen wie verrückt Gold.

DAS INVESTMENT.com: Deutsche Privatanleger langen auch kräftig zu.

Berlenbach: Aber lange nicht so viel wie die Chinesen. China ist der weltgrößte Goldförderer, und keiner weiß genau, wo das Gold hingeht. Es berührt den Boden gar nicht. Genaue Zahlen gibt es leider nicht. Auch die offiziell 1.000 Tonnen Zentralbankreserve glaube ich schon lange nicht mehr. Das könnten schon 5.000 Tonnen oder mehr sein. Und ganz plötzlich sagt die Regierung, dass sie den Renminbi an den Währungskorb koppelt. Das könnte passieren.

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