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in Gold & EdelmetalleLesedauer: 5 Minuten

Goldfonds-Manager Joachim Berlenbach „Ich glaube weniger an den Safe-Haven-Aspekt von Gold“

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Zinsen, Inflation, Konjunktur, Geopolitik, Angebot & Nachfrage: Welche Faktoren haben Ihrer Meinung nach in den kommenden Monaten den größten Einfluss auf den Goldpreis?

Berlenbach:  Wie bereits erwähnt, halte ich das Niedrig-/Negativzinsumfeld für eine der wichtigsten Treibkräfte für den Goldpreis. Wenn es Investoren durch das  Niedrig-/Negativzinsumfeld zunehmend schwer fällt, Renditequellen zu finden und sie Gold und Goldaktien als alternative Asset-Klasse entdecken, kommt eine der wichtigsten Eigenschaften von Gold als Währung zum Tragen: sie können Gold nicht drucken. Bisher sind noch sehr wenige Investitionen in den Goldsektor geflossen. Zunehmende Investitionen können nur durch einen steigenden Goldpreis aufgefangen werden.

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Allerdings kommt längerfristig eine andere, mindestens genau so wichtige Treibkraft für den Goldpreis hinzu, die aktuell von wenigen Investoren berücksichtigt wird: Auf dem Niveau des aktuellen Goldpreises werden wir in zehn Jahren kaum mehr Gold produzieren können. Es wird zurzeit weder genügend exploriert, noch in neue Minen investiert, um die Produktion aufrecht zu erhalten. Die Goldgehalte in den Lagerstätten sinken rapide, und neue Lagerstätten liegen in geopolitisch oder geologisch risikoreichen Gebieten, für die die Minengesellschaften deutlich höhere Renditen für eine profitable Produktion benötigen - das heißt einen höheren Goldpreis -, um hier Investitionen zu tätigen.

Und welche Faktoren haben in den kommenden Monaten einen eher geringeren Einfluss auf den Goldpreis?

Berlenbach: Ich glaube weniger an den Safe-Haven-Aspekt von Gold, das heißt die zunehmende Angst wird kein Katalysator sein. Angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen wie US-Wahlen, Flüchtlingskrise, ISIS, volatile Weltwirtschaft fühlen wir uns wohl alle etwas beunruhigt, aber den Goldpreis scheint dies wenig zu bewegen.

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