Joachim Ragnitz vom Ifo Institut
Joachim Ragnitz vom Ifo Institut
Um die Bereitschaft der Unternehmen zur Beschäftigung von Ausländern zu erhöhen, müsste insbesondere an wohl bestehenden Ressentiments in der ostdeutschen Bevölkerung angesetzt werden. Darüber hinaus sollte aber auch aktiv daran gearbeitet werden, ausländische Arbeitskräfte gezielt anzuwerben. Angesichts der Dimension des Arbeitskräfteproblems und der negativen gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen nicht besetzter Stellen erscheint hierfür staatliche Unterstützung nötig, gerade weil die für Ostdeutschland typischen kleinen und mittleren Unternehmen kaum eigenständige Suchaktivitäten im Ausland durchführen können.
Die Bundesregierung hat hierzu bereits Absichtserklärungen formuliert; sinnvoll erscheinen aber auch Aktivitäten der einzelnen Bundesländer: Hilfreich könnte zum Beispiel eine gezielte Fachkräftewerbung in ausgewählten Herkunftsländern in und außerhalb der Europäischen Union sein, zumindest aber die Bereitstellung entsprechender Informationsangebote für potenziell wanderungswillige Personen.
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Um die Bereitschaft der Unternehmen zur Beschäftigung von Ausländern zu erhöhen, müsste insbesondere an wohl bestehenden Ressentiments in der ostdeutschen Bevölkerung angesetzt werden. Darüber hinaus sollte aber auch aktiv daran gearbeitet werden, ausländische Arbeitskräfte gezielt anzuwerben. Angesichts der Dimension des Arbeitskräfteproblems und der negativen gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen nicht besetzter Stellen erscheint hierfür staatliche Unterstützung nötig, gerade weil die für Ostdeutschland typischen kleinen und mittleren Unternehmen kaum eigenständige Suchaktivitäten im Ausland durchführen können.
Die Bundesregierung hat hierzu bereits Absichtserklärungen formuliert; sinnvoll erscheinen aber auch Aktivitäten der einzelnen Bundesländer: Hilfreich könnte zum Beispiel eine gezielte Fachkräftewerbung in ausgewählten Herkunftsländern in und außerhalb der Europäischen Union sein, zumindest aber die Bereitstellung entsprechender Informationsangebote für potenziell wanderungswillige Personen.
Ein zweiter Ansatz wäre es, den Aufbau berufsspezifischer Aus- und Weiterbildungskapazitäten in den betreffenden Ländern selber zu unterstützen, um damit junge Erwerbspersonen auf einen Stand zu bringen, der sie zu einer Beschäftigung in Deutschland befähigt. Dabei darf man sich nicht nur auf die benachbarten Länder beschränken.
Schließlich wäre auch eine finanzielle Unterstützung bei Umzug und Wohnungssuche denkbar, bis hin zu der Möglichkeit, Zuwanderern günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen oder ihnen Kreditangebote für den Erwerb und die Sanierung von Wohnungen zu unterbreiten. Worüber man allerdings dann auch diskutierten sollte, ist die Frage, ob Zuwanderern aus Drittstaaten zumindest für eine befristete Zeit Wohnsitzauflagen auferlegt werden sollen, um zu verhindern, dass diese schnell wieder in andere Teile des Bundesgebiets abwandern.
Es ist wohlfeil, in der politischen Kommunikation „die besten Köpfe“ für Ostdeutschland zu fordern, um damit das sich verschärfende Problem des Arbeitskräftemangels zu lösen. Aber um erfolgreich (und glaubwürdig) zu sein, muss man dann mehr dafür tun als bislang. Hiervon ist in der politischen Praxis noch nicht viel zu spüren.
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