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in Fondsmanager-InterviewLesedauer: 4 Minuten

Jochen Felsenheimer über die Verluste im Xaia Credit Debt Capital „Wir haben aus unseren Fehlern gelernt“

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Drei Fehlgriffe wirken sich so stark auf das Gesamtportfolio aus? Wie viele Positionen halten Sie?

Das waren drei recht dominante Positionen. Insgesamt halten wir rund 20 bis 25 Positionen im Fonds.

Warum verkaufen Sie die Positionen nicht einfach, bevor es noch schlimmer wird?

Gegen Caesars klagen wir. Wir gehen davon aus, dass dort im Insolvenzverfahren einige vollzogene Handlungen rückgängig gemacht werden, was dann den Aktionär belasten und dem Anleihehalter zugutekommen würde. Bei den anderen beiden Titeln ist noch gar nicht klar, ob sie überhaupt in Insolvenz gehen, und falls ja, ob die tatsächliche Verwertungsquote nicht doch höher ist als der aktuelle Kurs.

Ist die Strategie änderungsbedürftig?

Wir haben aus unseren Fehlern gelernt und unsere Strategie bereits angepasst, damit solche Dinge nicht mehr passieren. Zum Beispiel geben wir einzelnen Positionen nicht mehr so einen hohen Anteil, sondern gewichten in etwa alle gleich. Zudem sichern wir die jeweilige Position zusätzlich zu den Put-Optionen mit kurzfristigen Credit-Default-Swaps ab. Wir bleiben dem Prinzip der Kapitalstruktur-Arbitrage treu und erweitern unser Strategie-Arsenal, um auf die aktuellen Verwerfungen an den Finanzmärkten flexibel reagieren zu können.

Wo sehen Sie zurzeit gute Chancen für Ihre Strategie?

Wir brauchen immer genügend Spread, damit wir die Absicherung zahlen können. Marktverwerfungen gibt es überall. Bei vielen Werten sind diese jedoch viel zu gering, um Spaß zu machen. Fündig werden wir zurzeit vor allem im High-Yield-Bereich. Wichtig ist es uns, dass wir in einem sicheren Rechtsrahmen handeln. Wir würden zum Beispiel keine Anleihe nach griechischem Recht kaufen. Die Bond-Prospekte müssen verlässlich und einklagbar sein, also internationalen Rechtsstandards genügen.

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