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Joe Foster über Goldminen Goldene Giganten mit großem Gewicht

Joe Foster, Portfoliomanager bei Vaneck
Joe Foster, Portfoliomanager bei Vaneck | Foto: Vaneck

Gold durchbricht angesichts der Fed-Maßnahmen die Schwelle von 1.300 US-Dollar

Im Laufe des Januars bewegte sich der Goldpreis weitestgehend innerhalb der im Dezember erreichten Spanne von 1.280 bis 1.295 Dollar je Unze. Am 25. Januar durchbrach der Goldpreis jedoch die psychologisch wichtige Schwelle von 1.300 Dollar, da sich an den Märkten allmählich die Ahnung verbreitete, die Federal Reserve (Fed) könne den Abverkauf ihres Anleiheportfolios früher als erwartet beenden. Dieser Verdacht bestätigte sich, als die Fed am 30. Januar im Nachgang zum Treffen des Federal Open Market Committee (FOMC) angab, sie plane eine Anpassung ihrer Bilanzsumme, sofern die Umstände eine expansivere Geldpolitik erfordern würden. Dies lässt vermuten, dass die Fed in der Tat zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen und Marktbedingungen abwarten wird, um über eine mögliche Rückkehr zu der lockerer gestalteten Geldpolitik der Krisenjahre zu entscheiden. Der Goldpreis stieg infolgedessen auf ein Neun-Monats-Hoch und beendete den Januar mit einem Zugewinn von 38,76 Dollar (3,0 Prozent) bei 1.321,20 Dollar. Auch Goldaktien legten zu. Der NYSE Arca Gold Miners Index (GDMNTR) verzeichnete ein Plus von 7,5 Prozent, während der MVIS Global Junior Gold Miners Index (MVGDXJTR) mit einem Anstieg um 9,5 Prozent aufwartete. Die wichtigste Neuigkeit aus der Bergbaubranche war der Zusammenschluss der Newmont Mining Corporation mit Goldcorp (5,8 Prozent bzw. 2,2 Prozent des Nettovermögens), über den wir nachstehend in diesem Kommentar berichten.

Weltweit zeigen sich erste Anzeichen, dass sich die Konjunktur abkühlt

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Nicht nur die Fed macht sich erhebliche Sorgen um die heimische Wirtschaft. Auch aus den in anderen Regionen im Januar veröffentlichten Berichten lassen sich weltweit wachsende Bedenken herauslesen. Für China zeigt die Caixin-Umfrage für das verarbeitende Gewerbe einen Rückgang an, die Industrieproduktion in Deutschland ist gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozent gefallen und in Frankreich ist das jährliche BIP-Wachstum auf 1,5 Prozent zurückgegangen. Der Composite Leading Indicator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutet darauf hin, dass das weltweite Wirtschaftswachstum 2019 an Schwung verliert. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) erklärte am 28. Januar, die Zentralbank sei darauf eingestellt, alle ihr zur Verfügung stehenden geldpolitischen Mittel aufzubieten, um die schwächelnde Wirtschaft in Europa zu unterstützen.

Zentralbanken kauften 2018 mehr Gold

Im Januar gab der US-Dollar-Index (DXY) zwar leicht nach, musste jedoch seine 2018 erzielten Zugewinne aufgrund der zunehmenden Konjunkturschwäche außerhalb der USA nicht einbüßen. Der Goldpreis verzeichnete somit im Januar sowohl in den meisten lokalen Währungen als auch im US-Dollar ein Plus. Historisch betrachtet entspricht dies dem Verhalten der Anleger, die bei einer gefühlten Zunahme der weltweiten Risiken auf Gold als sicheren Hafen setzen. Wie der World Gold Council berichtete, erwarben Zentralbanken 2018 651 Tonnen netto an Gold. Dies entspricht dem zweithöchsten bislang erfassten Wert. Zentralbanken tätigen seit 2010 Netto-Goldkäufe, da immer mehr Länder eine Diversifizierung ihrer Papiergeldreserven für notwendig erachten. Zu Beginn des Jahrzehnts zählte auch China zu den regelmäßigen Goldkäufern, inzwischen hat das Land aber seit knapp zwei Jahren keine neuen Goldkäufe gemeldet. Im Dezember meldete China jedoch einen Anstieg seiner Goldreserven um ca. 10 Tonnen. Ob dies eine Wiederaufnahme der regelmäßigen chinesischen Käufe bedeutet, ist indes offen.

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