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Joe Foster über Goldminen Goldene Giganten mit großem Gewicht

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Das bisherige Management von Goldcorp war eine Enttäuschung. Seit Übernahme der Unternehmensführung vor drei Jahren wurden die Gewinnerwartungen in der Hälfte der Fälle verfehlt und die Aktie schnitt um 72 Prozent schlechter ab als der GDMNTR. Newmont kann infolgedessen ein hervorragendes Portfolio an Vorkommen mit einem Abschlag erwerben, während die Aktionäre von Goldcorp endlich das fähige Management erhalten, auf das sie so lange gewartet haben.

Für die Branche hat dieser Zusammenschluss einige interessante Folgen:

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  • Durch diese Fusionen entsteht eine eigene Klasse an Giganten (in der Ölbranche würde man sie als Supermajors bezeichnen), an die andere Unternehmen oder Unternehmenszusammenschlüsse nicht heranreichen können. Die Riesenkonzerne Barrick und Newmont können jährlich zwischen fünf und acht Millionen Unzen Gold produzieren. Die Produktionskapazitäten der Großkonzerne Agnico-Eagle Mines (4,8 Prozent des Nettovermögens), Kinross Gold (2,2 Prozent), Newcrest Mining (1,0 Prozent), Anglogold Ashanti (nicht im Besitz) und Gold Fields (nicht im Besitz) liegen zwischen zwei und vier Millionen Unzen jährlich. Die Riesenkonzerne können nie dagewesene Skaleneffekte nutzen und besitzen ausreichend Liquidität, um die größten institutionellen Investoren für sich zu gewinnen.
  • Mit den Goldunternehmen von früher haben die heutigen Goldproduzenten wenig gemein. Die heutigen Unternehmen warten mit einer schlanken Managementstruktur und angemessenen Anreizen auf und können bei der Förderung der Wertschöpfung auf die Erfahrung aus früheren Fehlern zurückgreifen. Dennoch dürfte die Umsetzung für diese beiden Giganten eine Herausforderung darstellen.
  • In der Goldbranche bedeutet größer nicht immer auch besser. Zwischen 2001 und 2015 haben wir Barrick und Newmont untergewichtet oder ganz gemieden, da beide Unternehmen für die Wertschöpfung zu groß und unflexibel geworden waren. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Übernahmen sich oftmals nicht auszahlen und der Besitz zu vieler Minen einem Unternehmen die Verwaltung erschwert. Zahlreiche CEOs mittelgroßer Unternehmen gaben an, dass eine Anzahl von sechs bis acht Minen optimal ist.
  • In den vergangenen Zyklen haben sich große Unternehmen zusammengeschlossen, um noch größer zu werden. In diesem Zyklus erfolgen die Zusammenschlüsse, um profitabler zu werden. Die Managementteams von Newmont und Randgold sind der Ansicht, sie können innerhalb ihrer neuen Unternehmen eine erprobte Managementstruktur, mehr Effizienz und neue Technologien einführen. Zudem sollen Minen veräußert werden, die unter ihrer Mindestrendite zurückbleiben. Wenn sie mit dieser Strategie Erfolg haben, führt dies in einigen Jahren zu kleineren (aber dennoch riesigen) und rentableren Unternehmen.
  • Zusammen bieten die beiden Giganten nun knapp zehn Minen mit einem Wert zwischen 100 Millionen und 1 Milliarden Dollar zum Verkauf an. Potenzielle Käufer sind große und mittelgroße Goldproduzenten. Uns sind viele Fälle älterer, vernachlässigter oder unterkapitalisierter Minen bekannt, die sich nach einem Verkauf an ein kleineres Unternehmen zu erfolgreichen und wichtigen Produktionsstätten entwickelt haben. Wir hoffen auf weitere Transaktionen, von denen alle Seiten profitieren und die Wachstums- und Wertschöpfungspotenzial für die großen und mittleren Unternehmen bereithalten.

Newmont und Barrick zählen derzeit zu den wichtigsten fünf Positionen in unserem Portfolio. Während der letzten sechs Jahre, die von niedrigen Goldpreisen gekennzeichnet waren, konnten wir eine finanzielle, operative und kapitalbezogene Disziplin beobachten, die sich unserer Einschätzung nach auch fortsetzen wird. Die Unternehmensstrukturen sind flacher und flexibler geworden. Wir gehen davon aus, dass die neuen Riesenkonzerne Mehrwert schaffen und neue Branchenstandards setzen werden.

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