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Zeidler und Schumann – Neue Gesichter in GDV-Spitze

Die Spatzen hatten es schon von Dächern gepfiffen, nun ist es Gewissheit: Jörg Asmussen bleibt für eine weitere vierjährige Amtszeit Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Der Vertrag des 57-Jährigen wurde vergangene Woche vom Präsidium des Verbands einstimmig verlängert. Der ehemalige EZB-Direktor und politische Spitzenbeamte unter Angela Merkel mit SPD-Parteibuch führt den Verband seit Oktober 2020.
KI und Wettbewerbsfähigkeit zentrale Themen
Asmussen, der in der Branche nicht unumstritten ist, dankte in einer Mitteilung seines Arbeitgebers dem Präsidium für das Vertrauen. „Die Themen gehen uns nicht aus, zum Beispiel wird die Digitalisierung, insbesondere Künstliche Intelligenz, in der Wertschöpfungskette von Versicherungen an Bedeutung zunehmen. Hierfür muss die Regulierung innovationsoffen sein“, so Asmussen. „Auch muss, in Deutschland wie der EU, der Fokus in Zukunft stärker auf Wettbewerbsfähigkeit liegen.“
Schumann schließt Lücke nach Schwark-Abgang
Gleichzeitig berief der Verband zum 1. März Moritz Schumann als Verantwortlichen für das Kompetenzzentrum Altersvorsorge und Zukunftssicherung des Verbandes. Er ist damit für die Sparte Lebensversicherung verantwortlich und einer von zwei Stellvertretern von Asmussen. Der 31-Jährige folgt auf Peter Schwark, der den Verband laut Medienberichten unfreiwillig bereits im vergangenen Jahr verlassen hatte. Damals sei entschieden worden, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Hintergrund soll das angespannte Verhältnis zu Asmussen gewesen sein.
Einsatz für die Alleinstellungsmerkmale der Lebensversicherung
Schumann kommt von der Allianz Lebensversicherung, wo er zuletzt das Referat „Grundlagen und Pricingmethoden“ leitete. Der Wirtschaftsmathematiker und Aktuar kennt den GDV bereits aus seiner Mitwirkung im „Young Leaders Kreis“. Zu seinen Zielen beim Verband sagt er: „In der privaten und betrieblichen Altersvorsorge sind die Lebensversicherer in Deutschland eine tragende Säule. Ich freue mich darauf, diese im Austausch mit Politik und allen Mitgliedsunternehmen weiterzuentwickeln.“ Es gehe ihm dabei darum, für die Alleinstellungsmerkmale der Lebensversicherungen gegenüber der Politik einzutreten. Diese seien insbesondere die lebenslange Rente und ein gutes Sicherheits-Rendite-Verhältnis für Kunden durch moderne Garantiekonzepte.
„Mit Moritz Schumann stärkt ein ausgewiesener Lebensversicherungs-Praktiker und Aktuar die Verbandsspitze und lässt uns bei den anstehenden Fragen zur Zukunft der privaten Altersvorsorge mit einem neuen Kopf nach vorn blicken“, sagte Rollinger. Und weiter: „Wir haben gemeinsam bei der Modernisierung des Verbandes viel vor. Das Führungsteam des GDV steht jetzt.“
Wechsel nach 18 Jahren: Kirstin Zeidler leitet Unfallforschung
Eine weitere Personalie: Kirstin Zeidler ist seit Monatsbeginn neue Leiterin der Unfallforschung der Versicherer. Sie folgt nach 18 Jahren auf Siegfried Brockmann, der zeitgleich in den Ruhestand geht. Die Unfallforschung analysiert Verkehrsunfälle und leitet aus den Erkenntnissen Maßnahmen ab, mit denen die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht werden soll. Sie gehört beim GDV zum Kompetenzzentrum Risikoschutz für Gesellschaft und Wirtschaft.
Zeidler kommt nach GDV-Angaben aus den eigenen Reihen: Seit 2010 hatte sie dort verschiedene Führungspositionen in der Abteilung Kommunikation inne. In ihrer neuen Funktion berichtet die gelernte Betriebswirtin an die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach. Zeidler war vor dem GDV beim ADAC, der Versicherungskammer Bayern und dem früheren Versicherer Deutscher Ring tätig.