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John Emerson im Portrait Politikexperte und früherer US-Botschafter

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Als Botschafter war Emerson auch in internationale Politik involviert

Häufig musste er sich auch mit gesamteuropäischen Themen beschäftigen. „In Großbritannien der Brexit, in Italien der Kampf um das Amt des Premierministers, die schwache Führung des französischen Premierministers Hollande, da ist es kein Wunder, dass Deutschland der zentrale Anknüpfungspunkt für alle Belange war, welche die USA auf dem europäischen Kontinent einbringen wollten“, schildert er die besondere Stellung Deutschlands innerhalb der europäischen Bündnispartner. „NATO-Aktivitäten, der Kampf gegen den Terrorismus, die Bildung von Allianzen, um sich dem Kampf in Afghanistan entgegenzustellen, sodann das Ringen mit den Auswirkungen der Einwanderung in Europa – ich musste mich natürlich auf Deutschland konzentrieren, aber ich bin sehr intensiv gereist, nach Afghanistan, Kiew, Straßburg und Brüssel für die EU und die NATO und natürlich regelmäßig immer wieder zurück nach Washington. Außerdem unterstützte ich die Verhandlungen um TTIP mit dem Ziel einer Freihandelszone zwischen den USA und Europa zu errichten.“

Bei seiner diplomatischen Arbeit kamen ihm viele Fähigkeiten zugute, die man bei Capital Group im Kundenkontakt benötigt. „Man muss ein guter, aktiver Zuhörer sein“, betont Emerson. „Dann kann man mit den meisten Menschen schnell eine gemeinsame Basis herstellen.“ Wenn er zum Beispiel bei einem Mittelständler zu Gast war, habe er erzählt, dass er in den USA für ein mittelständisches Unternehmen gearbeitet habe. „Ich habe unsere Kapitalstruktur mit den privaten Eignern beschrieben und unseren langfristigen Anlagefokus betont. Das alles hat meine Glaubwürdigkeit stark erhöht“, konnte er mehrfach bei seinen Besuchen feststellen.

Zudem sieht Emerson Ähnlichkeiten zwischen seiner früheren Funktion als Botschafter und seiner aktuellen Rolle bei Capital Group, wo er ebenfalls arbeitet, um Brücken zwischen zwei Parteien zu bauen. „Ich arbeite zusammen mit den Vertriebs-Teams in Nordamerika, genauso mit jenen in Europa und Asien“, beschreibt Emerson seine Tätigkeit. „Hauptsächlich geht es darum, Kontakte zu knüpfen, an schwer erreichbare Informationen zu gelangen, auf Konferenzen zu sprechen sowie bei kleineren Kundenveranstaltungen zu präsentieren.“ Dabei spielen nicht nur Informationen zu Capital Group, deren Strategie und die Produkte eine Rolle, sondern auch, dass das Unternehmen sein Engagement für den globalen Marktplatz betont. „Ebenso wichtig ist es, dass wir unsere Einschätzung bezüglich bestimmter Entwicklungen in der Welt mitteilen und mit anderen Menschen darüber diskutieren“, betont Emerson.

                       Der chinesische Künstler Ai Weiwei mit Kimberly und John Emerson beim Berlinale-Filmfestival 2016 (Bild: Getty Images)