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Aktualisiert am 18.06.2020 - 13:43 Uhrin Artikel aus der fondsLesedauer: 6 Minuten

J.P. Morgan Asset Management Jetzt erst recht auf Wachstumspotenzial und Strukturwandel in Asien setzen

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Potenzial noch nicht voll reflektiert

Aber auch über den Technologiesektor hinaus findet Mark Davids viele attraktive Investitionschancen in der Region: „Insbesondere durch die Lifestyle-Upgrades, demografische Veränderungen und die Vertiefung der Finanzmärkte in Asien bieten sich eine Vielzahl langfristiger Investitionsmöglichkeiten.“ Sein Vertrauen in das Potenzial der Region ist ungebrochen, nicht zuletzt, da bereits in den letzten zwei Jahrzehnten überdurchschnittlich starkes Wachstum verzeichnet werden konnte.

So stieg der Anteil Asiens am MSCI AC World Index in den letzten 20 Jahren von 5 auf inzwischen 16 Prozent an, was sowohl am gestiegenen Emissionsvolumen als auch am überdurchschnittlichen Wachstum der Unternehmen in der Region lag. Der Umsatzanteil der Region stieg laut MSCI-Daten sogar von 4 Prozent auf 30 Prozent und der Anteil des Nettogewinns von 3 Prozent auf 33 Prozent. Und die Wachstumsstory geht weiter: „Die Chancen für Investoren werden durch ein noch stärker transformiertes Gewinnwachstum und durch Bewertungen bestimmt, die die positive Veränderung besser widerspiegeln“, fügte er hinzu. Zumindest, wenn man die richtigen Titel auswählt, was Mark Davids und seiner Co-Managerin Joanna Kwok bestens gelingt. Der Asia Growth Fund erzielte in den letzten drei Jahren in der Anteilklasse A (acc) USD per Ende April kumuliert ein Plus von 23,4 Prozent – das ist mehr als doppelt so viel wie der Referenzindex MSCI AC Asia ex Japan mit 10,3 Prozent zugelegt hat.

Aktives Management zahlt sich aus

Diese Outperformance des Index hat Mark Davids mit vielen abweichenden aktiven Positionen auf Länder- und Sektorebene erzielt. Er setzt insbesondere auf China, Hong Kong und Indien, und hat klassische Tigerstaaten wie Korea und Taiwan untergewichtet. Es ist nicht überraschend, dass sich ein wachstumsorientierter Fonds heute eher auf Informationstechnologie, Nicht-Basiskonsumgüter, Kommunikationsdienste und Gesundheitswesen konzentriert und nicht auf „alte Industrien“ wie Energie, Rohstoffe oder Versorger.

So sorgt vor allem die konsumfreudige neue Mittelschicht in der Region für Wachstum: „Im Konsumbereich führt wachsender Wohlstand zu einer 'Premiumisierung' und zur Verlagerung auf qualitativ hochwertigere Markenprodukte und Dienstleistungen“, führt Davids aus. Das größte Übergewicht von 7,5 Prozent in seinem Asia Growth Fund betrifft jedoch den Finanzsektor, da „Finanzdienstleistungsunternehmen im Zuge der Entwicklung der regionalen Volkswirtschaften von der wachsenden Nachfrage nach Sparprodukten, Altersvorsorgeplänen und Krankenversicherungen profitieren“, sagt Davids. Zuletzt hat er allerdings klassische Banken reduziert und setzt vielmehr auf regionale Kreditgeber und Versicherer. Besondere Wachstumsperspektiven böten solche Finanzdienstleister, die gut designte digital verfügbar Finanzprodukte anbieten können.

Der Experte betont jedoch, dass die Aktienauswahl, nicht die Allokation nach Ländern oder Sektoren, das Hauptmerkmal der Investmentstrategie seien und diese dann für die Übergewichtungen in den verschiedenen Bereichen sorgt. Er wird unterstützt von den Länder- und Branchenspezialisten in der Gruppe, die ihm die besten Wachstumsaktien empfehlen.

Lokale Kenntnisse von Vorteil

Neben dem Fokus auf profitable Unternehmen mit soliden Bilanzen, nachhaltigen Renditen und starken Wachstumsperspektiven müssen vor allem auch Governance- und andere Risikokriterien wie ESG erfüllt werden. „Asien bietet interessante Unternehmen, die strukturell wachsen – wir suchen insbesondere solche, die unabhängig davon sind, wie die gesamtwirtschaftlichen Wachstumszahlen ausfallen. Dafür ist es allerdings von Vorteil, die Marktgegebenheiten sehr gut zu kennen. Denn die Unternehmensführung und -kontrolle sowie Transparenz sind in vielen Unternehmen noch nicht so etabliert wie in entwickelten Märkten. Das gilt insbesondere für den interessanten Bereich der kleineren, lokal agierenden Unternehmen“, betont Mark Davids. Sein Team spricht 20 verschiedene Sprachen und für jedes Land gibt es spezifische Experten, die sich mit den lokalen Besonderheiten bestens auskennen.

Sicherlich stellen das Coronavirus und die Reaktionen darauf kurzfristig Risiken für die Region dar, Mark Davids behält jedoch sein Vertrauen in die strukturellen Veränderungen in der Region, die seine Strategie prägen. „Die Schlagzeilen beeinflussen natürlich die Stimmung an den Märkten und sorgen für Schwankungen. Aber wir fokussieren uns hauptsächlich auf die inländische Wachstumsstory in China und ganz Asien. Und Schwankungen in den Schwellenländern sind erfahrungsgemäß ja auch nichts Ungewöhnliches. Im Gegenteil, sie bieten immer wieder Gelegenheiten, Marktineffizienzen auszunutzen und zu einem vernünftigen Kurs in gute Unternehmen zu investieren.“

Und so lautet Mark Davids Fazit: „Wir sind an einem Punkt, an dem es sich Anleger in Europa nicht mehr leisten können, Asien zu ignorieren. Rund 60 Prozent der Weltbevölkerung leben in der Region – das sind 4,5 Milliarden Menschen. Die Verstädterung und das Wachstum der Mittelschicht führen dazu, dass sich diese Menschen zu zunehmend wohlhabenden Konsumenten entwickeln und viele Länder stehen erst am Anfang dieser Transformation. Das bietet für Anleger enorme Chancen in den kommenden Dekaden.“

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