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J.P. Morgan Asset Management Zweitlängster Konjunkturzyklus seit 100 Jahren weiterhin robust

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Auf Unternehmensseite lieferte die Steuerreform zusätzliche Anreize für mehr Investitionen. Der Energiesektor im Speziellen wurde darüber hinaus vom jüngsten Ölpreisanstieg beflügelt. Um die Wirtschaft vor einer Überhitzung zu schützen, setzt die US-Notenbank Fed ihren Kurs der graduellen Leitzinserhöhungen unbeirrt fort. „Der fiskalpolitische Rückenwind wird im Laufe des kommenden Jahres nicht nachlassen, aber die derzeit geplanten Ausgaben dürften den US-Haushalt bis 2020 erheblich belasten“, erklärt Tilmann Galler. Der aktuell sehr starke US-Dollar dürfte im Zuge dessen mittelfristig unter dem steigenden Zwillingsdefizit leiden.

Ungemach könnte der US-Wirtschaft nach Ansicht von Galler aus dem Handelskonflikt mit China drohen. Die US-Regierung sehe sich am längeren Hebel, da China deutlich mehr in die USA exportiere als umgekehrt und man daher mit immer weiteren Strafzöllen auf chinesische Importe drohen könne.

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt der Anteil der Güterexporte in den USA insgesamt bei lediglich 10 Prozent und damit deutlich niedriger als in vielen anderen Industrienationen. „Auf den ersten Blick spricht das Handelsbilanzdefizit dafür, dass die USA mit ihrer Strategie erfolgreich sein könnten“, sagt Galler. „Doch die Handelsbilanz berücksichtigt nur Waren, die grenzüberschreitend gehandelt werden.“ Es würden jedoch auch viele Waren in China unter US-Lizenz produziert, zudem gingen Dienstleistungen nicht mit in die Handelsbilanz ein. „China hat Vergeltungsmöglichkeiten, die noch gar nicht offiziell zur Sprache gekommen sind – und könnte US-Firmen, die in China produzieren lassen, zukünftig das Leben etwa durch veränderte rechtliche Rahmenbedingungen deutlich schwerer machen.

Dies könnte sich über kurz oder lang auch auf die US-Wirtschaft negativ auswirken“, erklärt Galler. Aufgrund der Globalisierung der Herstellungsprozesse finden auch immer mehr chinesische Vorprodukte in der Produktion Verwendung. Eine Verteuerung durch Zölle hätte entsprechend einen nachteiligen Effekt auf die Gewinnmargen der betroffenen Unternehmen.

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