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Aktualisiert am 07.10.2016 - 18:13 Uhrin FondsLesedauer: 10 Minuten

J.P. Morgan-Vertriebsleiter im Interview „Mifid II wird eine stärkere Produkt-Standardisierung bewirken“

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Was ist derzeit aus Ihrer Sicht der wichtigste Produkttrend in der Fondsindustrie?

Schröm: Das ist meiner Meinung nach auf jeden Fall der Vormarsch der ETFs und der Trend zu „Smart Beta“.

Was ist derzeit der wichtigste Produkttrend in Ihrem Haus?

Schröm: Auch wenn es sich vielleicht langweilig anhört, weil wir diesen Trend seit drei Jahren sehen und konsequent verfolgen: Das ist immer noch „Income“. Für viele Retail-Kanäle können ergänzende Produktkonzepte wie beispielsweise ein konservativeres Income-Produkt eine sinnvolle Erweiterung des Angebots darstellen.

Welchen Produkttrend sehen Sie in den kommenden Jahren, über den heute noch kaum gesprochen wird?

Schröm: Nun ja, in den Kundengesprächen werden bereits viele Themen angesprochen – in der Breite umgesetzt sind diese deshalb noch lange nicht …

Worüber heute auch noch nicht genug gesprochen wird, ist die Problematik der „Zinsfalle“ bei traditionellen Mischmandaten: Wer beispielsweise derzeit mit einer Portfoliogewichtung von 80 Prozent Staatsanleihen nahe der Null-Linie startet, braucht bei jährlichen Kosten von 1,25 Prozent allein 7 Prozent Ertrag in der Aktienquote p.a., um bei unverändertem Zinsniveau in der Gesamtbetrachtung auch nur auf ein Null-Ergebnis zu kommen. Aktives Management kann das Ergebnis natürlich verbessern, trotzdem wird diese Thematik uns noch eine Weile beschäftigen.

Welche Produktinnovation eines Mitbewerbers hat Sie in den vergangenen Jahren stark beeindruckt?

Schröm: Es gibt bei den großen deutschen Anbietern tolle Lösungsbausteine, die den Kundenbedarf sehr gut in neuartige Produktkonzepte umgesetzt haben. Zwei Innovationen, die wir mit viel Respekt verfolgen, sind beispielsweise ein Wertsicherungskonzept in Kombination mit breit investierenden Dachfonds und zweitens ein globaler Mischfonds in einer defensiveren Risikoklasse, der je nach Attraktivität marktabhängige und -unabhängige Investition tätigt. Für uns als Industrie ist es wichtig, sinnvolle Bausteine in den mittleren Risikoklassen anzubieten, die dem Kundenbedürfnis nach Sicherheit entsprechen.

Auf welche Produktinnovation/Produkterfolg der vergangenen Jahre aus Ihrem Hause sind Sie besonders stolz?

Schröm: Das ist sicherlich „Income“ – hier haben wir das Thema als „First Mover“ nach Deutschland gebracht hat und dazu beitragen können, die Anlageklasse zu etablieren.

Beschreiben Sie unseren Lesern bitte ein spannendes Projekt, an dem Sie gerade arbeiten.

Wir arbeiten derzeit an einer konservativeren Income-Lösung: Dies dürfte viele risikoaversere Anleger ansprechen.


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