Digitale Bankdienstleistungen J.P. Morgan will wohl deutsche Privatkunden abgreifen

Die hierzulande aktiven Banken könnten im Privatkundengeschäft einen mächtigen Konkurrenten bekommen: Die US-Bank J.P. Morgan Chase strecke ihre Fühler nach Berlin aus, hatte die F.A.Z. vor wenigen Tagen berichtet. Dort solle eine Digitalbank für Privatkunden starten. Nach dem Vorbild aus Großbritannien, wo die US-Bank unter ihrem Namensbestandteil „Chase“ auftritt, habe man allein 2022 die Mitarbeiterzahl von 400 auf 1.500 aufgestockt.
Nun geht es offenbar auch um den deutschen Markt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters schreibt J.P. Morgan aktuell in großem Umfang Stellen aus: 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien an den Standorten Berlin und Frankfurt gesucht. Gefragt seien Experten für Privatkundeneinlagen, Verbraucherkredite und auch Digital Banking, darüber hinaus suche J.P. Morgan einen leitenden Compliance-Spezialisten. Die Bank habe sich auf Anfrage nicht dazu äußern wollen.
In dem Zusammenhang erinnert das Handelsblatt daran, dass J.P.-Morgan-Chef Jamie Dimon in jüngster Zeit klargestellt habe, dass es seinem Haus nicht um mögliches Filialgeschäft gehe. Vielmehr wolle man die digitalen Möglichkeiten ausschöpfen.
Auch ein Statement von JPM-Projektspezialist Sanoke Viswanathan gegenüber Reuters lässt auf große Pläne der Bank im Privatkundenbereich schließen. Mit Blick auf digitales Banking für Endkunden sagte Viswanathan gegenüber Reuters: „Das ist ein Geschäftsfeld, das wir nicht nur für Großbritannien aufbauen, sondern hoffentlich für den Rest der Welt.“