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Aktualisiert am 27.01.2020 - 17:31 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 6 Minuten

Jung, DMS & Cie.: „Weitere Zukäufe geplant“

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DAS INVESTMENT.com: Wird sich der Trend zur Konzentration beschleunigen? Wo liegt Ihrer Ansicht nach die kritische Größe eines überlebensfähigen Pools? Heß: Tendenziell gehen wir weiterhin davon aus, dass sich der Poolmarkt in den nächsten Jahren weiter konsolidieren wird. Dabei ist es vielmehr nicht die kritische Größe, die einen Pool überlebensfähig macht, sondern die finanzielle Stabilität. Besonders kritisch zu betrachten sind Discount-Pools, die mit Höchstprovisionsgarantien und zusätzlich kostenlosen Services ihren administrativen Aufwand langfristig nicht werden bestreiten können, sofern sie nicht zusätzlich über ausreichend haftendes Eigenkapital verfügen. DAS INVESTMENT.com: Welche Serviceleistungen haben Sie kürzlich neu entwickelt? Was ist in Planung? Heß: Für freie Finanzberater muss der Trend zu einer weiteren Automatisierung und Digitalisierung der administrativen Prozesse gehen. Hier unterstützen wir unsere Poolpartner, denn Makler sind keine Druckstückverwalter. So haben wir im März in unserer Beraterplattform „World of Finance“ ein Dokumenten-Managementsystem eingeführt, dass alle relevanten Vertragsdokumente für Vermittler online zusammenfasst. So entsteht eine digitale Kundenakte. Die Berater werden via Postfach automatisch informiert, sobald neue vertragsspezifische Informationen wie zum Beispiel Zahlungsrückstände, Stornos oder Fälligkeiten vorliegen. Dies öffnet Beratern die Tür für neue Kundengespräche. Im Moment arbeiten wir massiv an der Weiterentwicklung unserer Softwaretechnologien. Die „World of Finance“ wurde schon auf eine neuere Technologiebasis gestellt und wird derzeit sowohl inhaltlich als auch optisch auf den neusten Stand gebracht. Darüber hinaus arbeiten wir an einem E-Learning-Tool, das es Vermittlern ermöglicht, sich an jedem internetfähigen Ort und zu jederzeit sich neues Fachwissen anzueignen und Produkttrends frühzeitig zu erkennen. DAS INVESTMENT.com: Welche Rolle spielt die Courtage gegenüber anderen Serviceleistungen wie zum Beispiel der Software eines Pools? Heß: Wir haben unsere Courtagen gerade im Versicherungsbereich 2008 und massiv in 2009 erhöht, um Vermittlern trotz Finanzkrise beständige oder auch höhere Umsätze zu ermöglichen. Jeder Vermittler muss schließlich seine Rechnungen bezahlen. Doch Geld ist nicht alles. Was bringt eine sehr hohe Courtage, wenn die Abrechnung Wochen dauert oder fehlerhaft ist? Dann ist der Verlust durch den entstehenden Zeit- und Arbeitsaufwand, bis die Provisionen korrekt erfasst und überwiesen sind, unter Umständen höher als die Provisionen selbst. Wenn ein Pool nicht über eine umfassende Angebotserstellung durch Kompetenzcenter verfügt, ist der zu leistende Mehraufwand ebenfalls nicht durch höhere Courtagen gedeckt. Diese Reihe ließe sich bis zur Software fortführen. Courtagen sind ein sehr wichtiger Bestandteil, können jedoch niemals das alleinentscheidende Kriterium sein.
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